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Salzburg-Geschäftsführer Stephan Reiter: »Es war eine unglaubliche Energie im Stadion« [Spezial]

Lesedauer: 5 Minuten
© FC Red Bull Salzburg via Getty Images

Stephan Reiter ist als Geschäftsführer neben Christoph Freund einer der Strippenzieher des sportlichen und wirtschaftlichen Erfolgs des FC Red Bull Salzburg. Ein Gespräch über erfüllte Träume, Lob der UEFA und einen möglichen Kauf der Red Bull Arena.

© FC Red Bull Salzburg via Getty Images

Herr Reiter, Sie sind bereits über sechs Jahre Geschäftsführer des FC Red Bull Salzburg. Welche Bedeutung beziehungsweise welchen Anteil hat die Red Bull Arena an der positiven wirtschaftlichen und sportlichen Entwicklung des Vereines?

Die Red Bull Arena ist für uns nicht nur sportlich von sehr großer Bedeutung, weil sie eine echte Festung ist. Zu Hause sind wir extrem schwer zu schlagen, national wie auf internationaler Bühne. Aber nicht nur deshalb fühlen sich unsere Fans hier richtig wohl. Mittlerweile haben wir in der Meisterschaft rund 10.000 Dauerkarten abgesetzt, der Zuschauerschnitt bei allen Heimspielen der Herbstsaison 2022/23 liegt bei über 18.000 Fans pro Match.

Zu diesem großen Zuschauerinteresse haben in den letzten Jahren auch verschiedene Initiativen geführt, die wir um die sportlichen Erfolge geknüpft haben, wie etwa unsere Aktion »Treue lohnt sich«. Dabei erhalten unsere Dauerkartenbesitzer und langjährigen Anhänger unter anderem ein Ticketvorkaufsrecht und etliche weitere Vergünstigungen. Diese Wechselwirkung aus sportlichem Erfolg und vielen Zuschauern beschert uns einen Anstieg der Umsätze auch in anderen Bereichen, wie etwa Merchandising und Stadionbewirtung – beides wichtige Säulen in unserem Budget.

Die Red Bull Arena ist für uns nicht nur sportlich von sehr großer Bedeutung, weil sie eine echte Festung ist.

Was waren die wichtigsten Aus- und Umbauten der Red Bull Arena in den vergangenen zehn Jahren?

Bei einem 30.000er-Stadion gibt es laufend etwas zu tun. Die wesentlichsten Neuerungen in den letzten Jahren waren etwa der Tausch der Fan-Tribünen (Heimfans – Gästefans; Anm. d. Red.) von Süd auf Nord mit der einher gehenden umfassenden Änderung des Fanleitsystems. Vor geraumer Zeit haben wir den gesamten VIP-Bereich neu gestaltet.

Unser bislang letztes Großprojekt wurde in der abgelaufenen Winterpause durchgeführt. Dabei haben wir den Medienbereich völlig neu positioniert und gestaltet, einen Klub-Balkon errichtet und auch die Video-Leinwände in der Red Bull Arena erneuert, die nun doppelt so groß und mit deutlich besserer und energieeffizienter Technik versehen sind, was das Service für unsere Fans erheblich verbessert.

© FC Red Bull Salzburg via Getty Images

Welches Ereignis in der Red Bull Arena ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben?

Da gibt es tatsächlich mehrere Ereignisse, die mir in den Kopf kommen. Ganz voran stehen die Meistertitel, die wir in den letzten Saisonen erringen und letztlich vor heimischer Kulisse feiern konnten. Das waren schon großartige Momente!

Ein anderes Highlight für uns war auch unser allererstes Heimspiel in der Gruppenphase der UEFA Champions League. Als Klub haben wir so viele Jahre hart darauf hingearbeitet – letztlich ist für uns an diesem 17. September 2019 ein Traum wahr geworden. Es war so eine unglaubliche Energie im Stadion, man konnte sie fast mit Händen greifen. Der daraus resultierende 6:2-Triumph gegen Genk war eines der Highlights in meiner bisherigen Zeit beim FC Red Bull Salzburg.

Als Klub haben wir so viele Jahre hart darauf hingearbeitet – letztlich ist für uns an diesem 17. September 2019 ein Traum wahr geworden.

Welche Angebote und Assets werden aktuell von den Zuschauern und VIPs am besten angenommen?

Mich freut es extrem, dass die kostenlose Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu unseren Heimspielen für alle Besitzer von Tagestickets so gut angenommen wird. Diese Aktion machen wir seit etlichen Jahren gemeinsam mit dem Salzburger Verkehrsbund. Sie trägt nicht nur zu einer erheblichen Reduktion des Verkehrsaufkommens rund um das Stadion bei, sondern ist auch in Sachen Umweltschutz ein durchaus wichtiger Schritt.

Ein anderer sehr positiver Umstand ist die intensive Nutzung unseres im Sommer 2021 neu gestalteten VIP-Bereichs außerhalb der Spieltage. Viele unserer Partner, aber auch anderen Unternehmen nutzen diesen Bereich als Eventlocation für Veranstaltungen. Infrastruktur, Verkehrsanbindung durch die nahe Autobahn und auch die Verfügbarkeit von genügend Parkplätzen sind wesentliche Argumente dafür.

© FC Red Bull Salzburg via Getty Images

Gibt es Projekte, die Sie in der Red Bull Arena in den nächsten Jahren gerne umsetzen möchten?

Ich denke, dass die Red Bull Arena mittlerweile schon ein sehr hohes Niveau erreicht hat und mit vielen europäischen Topstadien mithalten kann. Dieses Feedback erhalten wir auch von der UEFA, die ja regelmäßig Gast bei uns ist und die Matches in Champions League und Europa League mitorganisiert.

Kleinere Adaptierungen haben wir aber nach wie vor im Auge. So steht demnächst ein Umbau unserer Büroräumlichkeiten an. Aufgrund unserer positiven sportlichen und wirtschaftlichen Entwicklung haben wir mehr Mitarbeiter und damit einen größeren Bedarf.

Die Red Bull Arena hat mittlerweile ein sehr hohes Niveau erreicht und kann mit vielen europäischen Topstadien mithalten.

Gibt es konkrete Pläne hinsichtlich eines Kaufs der Red Bull Arena – Stichwort auslaufender Vertrag?

Wir haben hier einen langfristigen Mietvertrag und stehen in sehr gutem Austausch mit der Stadionverwaltung. Wir sehen da absolut keinen unmittelbaren Handlungsbedarf.

Herr Reiter, wir danken Ihnen für dieses Gespräch.

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