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Torhüterlegende Alexander Manninger über Bella Italia, Jürgen Klopp und Tränen beim Abschied [Podcast]

Lesedauer: 5 Minuten

© Insidefoto / EXPA / picturedesk.com

Torhüterlegende Alexander Manninger zu Gast in der dritten Folge des Zwischenstopp. Wir haben die besten Aussagen des ehemaligen Torhüters von Juventus, Arsenal und Liverpool zusammengefasst.

© GEPA pictures / Red Bull Content Pool

Alexander Manninger über...

Bescheidenes Aufwachsen und der Weg zum Profi…

Ich komme aus einer kleinen, bescheidenen Familie, die nach eineinhalb Jahren getrennt voneinander lebte. Ich wuchs als Einzelkind in einfachen Verhältnissen auf. Das färbte auf mich ab. Ich hatte andere Freizeitbeschäftigungen als die Jugendlichen von heute.

Mit zwölf Jahren war ich ein »Kasperl«, bis der Fußball stärker in mein Leben trat. Anfang der 90er-Jahre war ich bei Austria Salzburg, die zu dieser Zeit beinahe alles gewonnen haben.  Ich hatte das Gefühl, etwas erreichen zu können, mit Fußball meinen Lebensunterhalt zu verdienen. 

Als erster Österreicher in der englischen Premier League…

Auf das blicke ich oft zurück und denke mir, wie ich der erste sein konnte. Das macht einen stolz, auch ein bisschen Geschichte geschrieben zu haben. Das sind Erlebnisse, die man bis zu seinen letzten Tagen mitnimmt. Das wird mir immer bleiben.

Die einprägsame Trainerlegende Arsène Wenger…

Das Beste was einem jungen Spieler wie mir damals passieren konnte. Er war einer der ersten Trainer der international arbeitete. Er konnte sechs Sprachen, darunter auch Deutsch. Das gab uns allen eine gewisse Sicherheit, nicht umsonst hier zu sein. Die Kommunikation war immer top.

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Kindheitstraum Bella Italia und Eros Ramazotti…

Der Wechsel nach Italien war ein Kindheitstraum. Das erste Mal Urlaub am Meer mit Eros Ramazotti als »musikalischen Begleiter« in meinem Kassettenrekorder, eine neue Sprache und die Kultur kennenzulernen. Das gibt mir bis heute eine Gänsehaut.  

Tränen beim Abschied… War das schon alles?

In Augsburg war es bitter, wenn du drei Tage vor dem letzten Spiel erfährst, dass der Vertrag nicht verlängert wird und sie die Mannschaft verjüngen wollen. Nach 21 Jahren Karriere versteht man solche Entscheidungen, aber sie schmerzen. Es ist wie in einer gescheiterten Ehe. Auch wenn man fünf Jahre gestritten hat, wenn der Strich gezogen wird, tut es weh. So war es bei mir in Augsburg.

Wie in einem Film fuhr ich damals vom Stadion weg und habe in den Rückspiegel auf das Stadion geschaut. Mit meinen 39 Jahren hatte ich Tränen in den Augen und ich stellte mir die Frage: War das jetzt meine Karriere?

Jürgen Klopp, das Telefonat und der perfekte Abschluss…

In meiner Karriere habe ich viele »Spaßvögel« kennengelernt. Deswegen war auch der erste Gedanke, ob der Agent wirklich echt ist, oder ob mich nicht jemand auf den Arm nehmen möchte. Ich hielt das erste Telefonat kurz und antwortete, dass derjenige, der dafür zuständig ist, mich in der nächsten halben Stunde anrufen kann. Es dauerte nicht lange, da war Jürgen Klopp am Telefon.

Er erinnerte sich gut an mich. Mit Augsburg konnten wir damals den BVB im Signal Iduna Park schlagen. Klopp war zu dieser Zeit noch Trainer bei der Borussia. Nun war er bei Liverpool auf der Suche nach einem Torhüter, den er kennt, der seine Sprache spricht und der die zwei jüngeren Tormänner – Loris Karius und Simon Mignolet – an die Hand nimmt, als Puffer zwischen Trainerteam und Spieler agiert. Mit 39 Jahren wusste ich, dass ich keine 60 Spiele mehr spielen werde, schlussendlich waren es vielleicht eine Hand voll in der Vorbereitung. Es war der perfekte Abschluss.

Titel, die nicht auf der Autogrammkarte stehen…

Das Double mit Arsenal 1998 war etwas Prägendes, das bleibt. Genauso wie als erster Österreicher in die Premier League zu wechseln. Das kann dir keiner mehr nehmen. Es gab auch Super-Cup-Siege oder den Meistertitel 2008 mit Juventus. Dazu habe ich aber weniger beigetragen, da Gianluigi Buffon die meiste Zeit zwischen den Pfosten stand.

Besonders waren auch die Klassenerhalte mit Siena. In den drei bis vier Jahren gab es oft einen Kampf bis zum letzten Spieltag. Das sind »Titel«, die nicht auf der Autogrammkarte stehen. Auch im ersten Jahr bei Augsburg ging es im letzten Spiel um Kopf und Kragen. Danach ist man zwar nicht auf den Bussen und stemmt einen Pokal in die Höhe, aber man tut etwas für die Fans und die Stadt. Das sind für mich auch »kleine Titel«.

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