Laura-Marie Geissler: »Unterstützung ist im Motorsport entscheidend – ich hatte sie nie« [Exklusiv]

Lesedauer: 13 Minuten

© Laura-Marie Geissler

Laura-Marie Geissler zählt zu den spannendsten Persönlichkeiten im männerdominierten Motorsport. Mit Entschlossenheit, technologischem Pioniergeist und dem weltweit ersten NFT-finanzierten Rennteam geht sie neue Wege – auf und abseits der Rennstrecke. Wie ein schwerer Unfall, ein Kryptocrash und der Kampf gegen Rollenklischees das Leben der gebürtigen Münchnerin für immer veränderte.

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Motorsport, NFTs und Frauenpower: In der 14. Folge des Zwischenstopp-Podcasts spricht Alexander Friedl und Markus Sieger mit Laura-Marie Geissler über das teure Motorsportbusiness, ihre Marke LMG Racing, Unternehmertum und ihre Begeisterung zu Technologie.

Warum sie sich mit kreativen Projekten gegen die Objektifizierung von Frauen einsetzt, wie ein Unfall ihr Leben nachhaltig prägte und der globale Kryptocrash zur Verschuldung führte, erzählt die studierte Psychologin im Hintergrundgespräch.

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Frau Geissler, wie sind Sie zum Motorsport gekommen?

Mit zehn Jahren habe ich erste Erfahrungen im Kartsport gesammelt – das hat mir Spaß gemacht, und ich fuhr meine ersten Runden. Nach dem Abitur und einer Pause wollte ich wieder in den Motorsport einsteigen. Da das kostspielig war, habe ich Instruktorenfahrten gemacht, um Geld zu verdienen.

Sie haben »Klinische Psychologie« studiert, aber schlussendlich abgebrochen. Gab es einen Plan B, wenn es mit der Rennsportkarriere nicht funktioniert hätte?

Mein Plan B war das Studium, doch innerlich war ich auf den Motorsport fokussiert. Drei Tage pro Woche war ich an der Uni, jedes Wochenende fuhr ich von München rund 800 Kilometer an die Nordschleife. Irgendwann wurde es zu viel, und ich brach das Studium ab. Ab dann gab es keinen Plan B mehr – nur noch Vollgas im Motorsport.

Meist ging es darum, wann ich für die Kamera bereitstehe.

Der Motorsport ist traditionell eine männlich dominierte Sportart. Wie empfinden Sie das Umfeld als Frau in dieser Branche?

Als Frau in einer Männerdomäne aktiv zu sein, ist selten – und für Sponsoren sowie Marketing attraktiv. Viele Männer suchten jedoch nicht das Gespräch, um mich sportlich zu unterstützen, sondern wollten mich persönlich kennenlernen. Meist ging es darum, wann ich für die Kamera bereitstehe oder ein Interview geben kann. Es war Fluch und Segen zugleich – viele Gespräche, aber oft mit Menschen, die mich nicht weiterbrachten.

Mit welchen Maßnahmen können Frauen im Motorsport besser gefördert werden?

Es wäre schön gewesen, wenn man mich als Mädchen gefördert und an den Motorsport herangeführt hätte. Die Jugendförderung muss deutlich aktiver werden und gezielt Frauen scouten. Das passiert heute zwar zunehmend, aber vor etwa zehn Jahren war es noch deutlich schwerer.

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Haben Sie Vorbilder oder andere Frauen, die Sie im Motorsport inspirieren?

Aus dem Motorsport selbst hat mich keine Frau inspiriert. Mein Lieblingsrennfahrer war immer Ayrton Senna, auch James Hunt hat mich fasziniert. Mich begeistert vor allem das Unternehmertum.

Werden durch weibliche Vorbilder in Zukunft mehr Frauen in den Motorsport kommen?

Ja. Frauenförderung wird oft noch so behandelt, als müsse man das »minderwertige Geschlecht« unterstützen. Frauen bringen viele Stärken mit, die Männer im Motorsport erkennen und schätzen sollten, weil sie zu besseren Leistungen beitragen. Am Ende zählt die Zeit.

Körperlich war mir alles egal – ich hatte einfach Angst.

Der Rennsport ist sowohl physisch als auch mental herausfordernd. Wie gehen Sie mit dem Druck um, immer performen zu müssen?

Ich praktiziere autogenes Training und arbeite mit Atemübungen. Aus meinem Psychologiestudium habe ich verschiedene Techniken übernommen. Klare Ziele sind für mich entscheidend – ich konzentriere mich auf eine Sache und stelle mir dabei Scheuklappen vor. Im Auto visualisiere ich die Strecke immer wieder. Zusätzlich trainiere ich meine Reaktionen, was für die mentale Vorbereitung hilfreich ist. Das kombiniere ich mit dem Rennsimulator, auf dem ich Strecke und Schaltvorgänge so oft übe, bis sie automatisiert ablaufen.

Arbeiten Sie mit einem Mentaltrainer?

Das ist ein erhebliches Defizit im Motorsport. Es wird viel Wert auf körperliche Fitness gelegt, während das Mentale oft vernachlässigt wird. Letztes Jahr hatte ich einen schweren Unfall in Misano mit Totalschaden. In dieser Situation hätte ich mir psychologische Unterstützung oder einen Coach gewünscht – beides stand mir nie zur Verfügung.

Das Problem im Tourenwagensport ist, dass er im Vergleich zur Formel 1 weniger angesehen ist und kleinere Budgets hat. Es wird an vielen Stellen gespart, auch im psychologischen Bereich. Ein Armbruch gilt oft als relevanter, doch psychisches Wohlbefinden ist genauso wichtig. Wenn du in kritischen Momenten nicht mehr bereit bist, aufs Gas zu drücken, ist das ebenso hinderlich, als hättest du dir einen Arm gebrochen.

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Sie haben Ihren Crash in Misano angesprochen. Was ist damals passiert?

Letztes Jahr, beim Porsche Cup in Misano, hatte ich von Anfang an Probleme mit dem Auto. Trotzdem fuhr ich mit vollem Tempo, um die Reifen auf Temperatur zu bringen und das Setup anzupassen. Irgendwann meldete ich über Funk, dass etwas mit den Bremsen nicht stimmte.

An diesem Punkt spielte aus meiner Sicht erneut die »Frauenthematik« eine Rolle. Ich wandte mich an den Rennleiter, doch er sah sich das nur oberflächlich an. Sinngemäß hieß es: »Stell dich nicht so an, das haben wir im Griff. Verlass dich auf das Team und die Mechaniker. Fahr jetzt eine Runde in vollem Tempo, sonst wird dein Qualifying nichts.«

In solchen Situationen hat man kaum Mitspracherecht. Ich fühlte mich nicht ernst genommen. Bei vollem Tempo kam es dann zum Bremsversagen, und ich krachte in die Leitplanke. Das Auto war komplett zerstört. Ich erlitt Verletzungen an Wirbeln und Rippen sowie ein Schleudertrauma. Am nächsten Tag musste ich wieder ins Auto steigen, um die Angst nicht größer werden zu lassen. Das war heftig. Körperlich war mir alles egal – ich hatte einfach Angst. Letztlich lief es gut, alles fügte sich wieder, aber ich glaube, dass mir bis heute ein paar Zehntel fehlen.

Motorsport ist oft nur für Kinder aus wohlhabenden Familien zugänglich.

Haben die verantwortlichen Personen den Fehler im Nachhinein eingeräumt?

Nein, bei so einem Auto ist es leicht, die Schuld abzuwälzen. Man sagt, es ist ein elektronisches Teil, ein Verschleißteil – so etwas kann passieren. Aber man hätte früher auf mich hören und vorsichtiger handeln müssen, statt das Auto sofort auf Vollgas rauszuschicken. Eine Entschuldigung wäre angebracht gewesen, doch oft sind viele beteiligt, und die Verantwortung wird hin- und hergeschoben.

Wie wichtig ist für Sie in solchen Situationen ein stabiles Umfeld außerhalb der Rennstrecke?

Unterstützung ist im Motorsport entscheidend, aber ich hatte sie nie. Meine Eltern waren gegen meinen Studienabbruch und standen meiner Rennsportkarriere skeptisch gegenüber. Auch Freundschaften waren schwierig, da ich die Sommer auf Rennstrecken verbrachte, während andere in meinem Alter Urlaub machten. Ich habe ein paar Freunde, aber oft war ich allein.

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Sie haben mal in einem Interview gesagt, dass Rennsport eigentlich »nur für Superreiche« sei. Wie teuer ist Motorsport?

Motorsport ist oft nur für Kinder aus wohlhabenden Familien oder außergewöhnlich talentierte Fahrer zugänglich. Talent allein wird heute nicht mehr geschätzt; man braucht vor allem Geld oder ein starkes Netzwerk mit finanzieller Unterstützung. Die Kosten liegen schnell im mittleren sechsstelligen Bereich – für Auto, Mechaniker, Reisen und Versicherungen. Ein Satz Reifen kostet 2.000 bis 3.000 Euro, und man braucht neue Reifen für jede Session sowie Langstrecken- und Regenreifen – die Kosten reißen nie ab.

2021 haben Sie mit der Gründung des ersten NFT-finanzierten Rennteams für Schlagzeilen gesorgt. Was hat Sie dazu bewogen, diesen »unpopulären« Weg zu gehen?

Die NFT-Finanzierung entstand aus der Not, da meine Eltern früh signalisierten, den Profi-Motorsport nicht weiter zu unterstützen. Ich hatte drei Optionen: Sponsoren finden, aufhören oder selbst finanzieren. Ich versuchte es bei Autoherstellern und argumentierte mit meinen Erfolgen, aber letztlich musste ich immer Geld mitbringen, das ich nicht hatte. Sponsoren waren auch keine Lösung, da ich nicht in ein Abhängigkeitsverhältnis geraten wollte, in dem ich nur als »das kleine Mädchen bei den großen, dominanten Männern« wahrgenommen werde.

Dann entdeckte ich die Welt der NFTs und war fasziniert, wie Menschen mit digitalen Bildern Geld verdienten. Ich entschied, mein Autodesign, das eine gesellschaftliche Botschaft gegen die Objektifizierung von Sportlern trug, zu monetarisieren. Mein Design fand Anklang auf Instagram, also digitalisierte ich es als NFT. Porsche war interessiert, und wir präsentierten das Projekt auf der South by Southwest in den USA. Große Partner wie Gran Turismo stiegen ein, und wir erreichten in kurzer Zeit ein hohes Handelsvolumen – das ermöglichte mir die Finanzierung.

Ich war definitiv eine fahrende rote Flagge.

Ihr Porsche-Rennwagen wies ein besonderes Design auf. Welche Message steckte dahinter?

Das Auto ist in einem Nude-Ton lackiert, passend zu meiner Hautfarbe. Die Idee stammt vom Porsche »Sau«, der rosa war, weil er ein Schwein darstellen sollte – bei mir steht die Farbe für meine Haut und projiziert das Design auf mich.

Der Gedanke der Schönheits-OP kam durch die Assoziation mit Haut und den Schnittmustern, die in dunklem Grünton gehalten sind. Ich habe das mit einem Schönheitschirurgen besprochen: Bei Operationen wird die Haut zuerst schwarz markiert; diese Markierung oxidiert später und erscheint dunkelgrün. Das Design greift Schönheitsideale auf – Begriffe wie »slimmer« und »brighter«, die Frauen oft zu hören bekommen. Auch aerodynamisch wurde das Auto angepasst, etwa »X«-Markierungen an den Stellen höchster Belastung, ähnlich wie bei chirurgischen Eingriffen.

Das Projekt war nicht nur optisch, sondern auch technisch anspruchsvoll. Ich denke, weil es so tiefgründig war und als Kunstprojekt konzipiert wurde, ließ es sich erfolgreich monetarisieren.

Wie haben Ihre Konkurrenten auf der Rennstrecke reagiert, als sie zum ersten Mal Ihr neues Auto gesehen haben?

Ich war definitiv eine fahrende rote Flagge. Während alle anderen Sponsoren-Aufkleber auf dem Auto hatten, stach mein Design sofort heraus – und ich war die einzige Frau im Feld. Auf meinem Helm und dem Heck des Autos stand »Kauft mein NFT«, dazu hatte ich QR-Codes angebracht, die gescannt werden konnten. Das fiel auf und führte zu Situationen, in denen ich das Gefühl hatte, dass manche Fahrer ungern hinter mir ins Ziel kamen.

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Was hat ein NFT damals gekostet und was haben die Käufer im Gegenzug bekommen?

Mein NFT kostete damals 0,33 ETH – etwa 35 US-Dollar. Käufer erhielten damit Zugriff auf exklusive Inhalte wie Kamerabilder aus dem Cockpit, Gewinnspiele für mein Merchandise und Whitelists für neue NFT-Drops.

Mein Ziel war, den Preis niedrig zu halten, um möglichst vielen Menschen Zugang zum Motorsport zu ermöglichen. Ich wollte die Exklusivität aufbrechen, die oft Geschäftsführern vorbehalten war, während echte Motorsportfans ausgeschlossen blieben. So erhielten viele erstmals Zugang zu Veranstaltungen und zum Renngeschehen – das schuf ein starkes Gemeinschaftsgefühl.

Welche Art von Menschen haben Ihre NFTs gekauft?

Es waren nicht nur Auto- und Porsche-Enthusiasten, sondern auch Designliebhaber sowie Innovations- und Technologiefans. Die Anwesenden brachten ständig neuen Input. Der Motorsport ist oft einseitig, konzentriert auf PS und Höchstgeschwindigkeit – das wird mit der Zeit monoton. Diese Veranstaltungen gaben mir jedoch enorme Motivation und neue Perspektiven.

Jedes Rennen war von der Angst begleitet, mich weiter zu verschulden.

Im Jahr 2022 kam dann der große Kryptocrash. Welche Auswirkungen hatte er für Ihr Projekt?

Ich befand mich mitten in der Saison, im zweiten Jahr des Bärenmarktes, und finanzierte alles selbst. Jedes Rennen war von der Angst begleitet, mich weiter zu verschulden – ein echter Albtraum. Mein Krypto-Geld wollte ich nicht auszahlen, da es stark an Wert verloren hatte. Auch meine Community war enttäuscht vom Marktverfall, und ich fühlte mich dafür mitverantwortlich.

Zusätzlich erschütterten negative Schlagzeilen mein Vertrauen in die Technologie. Es war frustrierend, weil mir viele vorher geraten hatten, es sein zu lassen – und ich stand schließlich ohne Unterstützung da.

In dieser Zeit haben Sie ein weiteres Auto designt und vorgestellt mit dem Motto »Race your Voice«. Inwiefern unterscheidet es sich von dem ersten Auto?

Ich entwickelte ein neues Autodesign, das in Lederriemen gefesselt war. Diese Gestaltung symbolisierte die Sexualität von Sportlern und die Einschränkungen, mit denen sie konfrontiert sind. Ich wollte mit Technologie zeigen, wie man sich aus diesen Fesseln befreien kann. Die Story des Autos hieß »Race Your Voice«.

Mit viel Selbstvertrauen ging ich an den Start und verknüpfte das Projekt mit NFTs, doch der Markt brach immer wieder ein. In Panik startete ich Umfragen und stellte fest, dass die Menschen eher physische Produkte wollten, da sie NFTs nicht vertrauten. Also brachte ich Kunstwerke heraus, die ich mit NFTs verkaufte, doch der Erfolg blieb aus.

Zur Saisonmitte suchte ich nach Sponsoren, was meine Leistung stark beeinträchtigte. Der ständige Druck, finanzielle Unterstützung zu finden, raubte mir die Freiheit, gut zu fahren. Ich konnte keine Risiken eingehen – ein Unfall wäre finanziell katastrophal gewesen. Doch in dieser Zeit lernte ich viel über mich selbst.

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Welche Rolle spielt Kunst und Design in Ihrem Leben?

Für mich kommt das Designen von Autos aus dem Inneren. Es mag klingen, als wäre ich eine überzeugte Feministin, aber das bin ich nicht. Ich erkenne Probleme und versuche, sie in etwas Cooles zu verwandeln, indem ich Lösungen finde – genau das fasziniert mich.

Kunst spielte dabei eine zentrale Rolle. Parallel zum Abitur besuchte ich eine Kunstschule und wollte ursprünglich Kunstgeschichte studieren, entschied mich dann aber für Psychologie. In meinem Beruf konnte ich beides verbinden – und dabei viel Weiblichkeit einbringen.

Was bedeutet Ihnen Social Media als Rennfahrerin und privat?

Für mich ist Social Media die Marke LMG Racing. Ich trenne das klar von meiner Privatperson, denn der Druck, von vielen beobachtet zu werden, ist schwer zu ertragen.

Die 90.000 Follower kamen nicht durchs influencen, sondern durch meine Fernsehauftritte, Interviews und Podcasts. Diese Follower bilden eine Community, die kauft, unterstützt und mitfiebert. Es ist kein »Just for fun«-Kanal, auf dem ich täglich mein Frühstück poste. Ich möchte gezielt die richtigen Menschen und Themen verbinden.

Häufig kümmert man sich um den Körper, vernachlässigt aber den Kopf.

Wie gelingt es Ihnen, abseits des Rennalltags abzuschalten?

Mein Leben besteht stark darin, die Ziele zu verfolgen, die ich mir als zehnjähriges Mädchen gesetzt habe. Deshalb fällt es mir schwer, abzuschalten. Ich bin extrem: Entweder befinde ich mich im Burnout und arbeite intensiv an mir selbst, oder ich arbeite bis zum nächsten Burnout. Ich habe wenig Selbstregulation und oft kein Gespür für meine Grenzen. Während andere merken, wenn es ihnen nicht gut geht, ignoriere ich meist, dass ich eine Pause brauche.

Was mir hilft, ist Zeit mit der Familie und draußen in der Natur. Ich liebe Tiere und bin viel im Freien. In letzter Zeit habe ich eine Leidenschaft fürs Angeln entwickelt. Auch im Motorsport finde ich Ruhe: Mit Helm und Rennanzug unterwegs, schalte ich oft den Funk aus und mache einfach mein Ding. Diese Momente ermöglichen mir, wirklich abzuschalten.

Was inspiriert Sie außerhalb des Rennsports?

Ich interessiere mich besonders für Ernährung – vor allem für die des Geistes. Diese Themen beschäftigen mich, weil ich oft mit Druck und Extremsituationen zu kämpfen hatte. Häufig kümmert man sich um den Körper, vernachlässigt aber den Kopf. Dabei spielt Ernährung eine entscheidende Rolle.

© Laura-Marie Geissler

Wo sehen wir Sie in den nächsten Jahren auf und abseits der Rennstrecke?

Einige Projekte sind in der Pipeline. Ich bin mir meiner Fähigkeiten sicher und habe viele Ideen, die ich umsetzen möchte. Ein konkreter Plan steht noch nicht, aber ich hoffe, bald wieder ins Cockpit zurückzukehren.

Ich möchte auch das traditionelle Sponsorenkonzept neu denken. Heute habe ich andere Möglichkeiten als früher, und ich behalte die Jugendförderung im Blick. Es ist wichtig, die junge Generation ernst zu nehmen und mit ihr ins Gespräch zu gehen, um neue Ideen zu entwickeln.

Welchen Ratschlag würden Sie einem jungen Mädchen geben, das einen ähnlichen Karriereweg einschlagen möchte?

Ich bin überzeugt, dass man mit Disziplin alles erreichen kann. Es sind 20 Prozent Talent und 80 Prozent Durchhaltevermögen. Eine Karriere besteht aus ständigen Rückschlägen. Du musst an dich glauben und erkennen, dass du einen Mehrwert bieten kannst. Wenn du das verinnerlichst, wird es irgendwann funktionieren. Ich dachte oft, es sei vorbei, besonders nach meinem Unfall, der mich finanziell und psychisch belastet hat. Aber ich sitze immer noch hier und mache weiter, auch wenn der Weg heute anders aussieht.

Frau Geissler, wir danken Ihnen für das Gespräch.

Rennfahrerin und Unternehmerin Laura-Marie Geissler im Interview: »Unterstützung ist im Motorsport entscheidend – ich hatte sie nie« [Exklusiv]

Laura-Marie Geissler mit Alexander Friedl und Markus Sieger bei der gemeinsamen Aufzeichnung des Zwischenstopp-Podcasts im AP House München.

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