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Nur 3,5 Prozent der Talente werden Profifußballer

Lesedauer: 4 Minuten

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Ehrgeizigen Eltern wird der Spiegel vorgehalten: Ein Platz in der Jugendmannschaft eines Profiklubs ist für die meisten Nachwuchsfußballer keine Garantie für eine spätere Bundesliga-Karriere. Das geht aus einer ARD-Radio-Recherche und Studie des Internationalen Fußball Instituts (IFI) hervor.

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Demnach stehen nur 3,5 Prozent der Jugendlichen, die seit der Saison 2010/11 die U19-Teams der 56 aktuellen Klubs von der ersten bis zur dritten Liga durchlaufen haben, heute im Kader eines Bundesligisten oder eines Erstligisten in Spanien, Italien, Frankreich oder England. Das sind insgesamt 198 von 5.738 Spielern, wie die ARD-Recherche auf Basis der Daten des Portals transfermarkt.de herausfand.

Talentförderung in der Bundesliga: 1899 Hoffenheim und Werder Bremen liegen vorne

Gar nur 2,6 Prozent der Nachwuchsfußballer, also 150 Spieler, haben inzwischen zehn oder mehr Erstliga- Begegnungen bestritten. Von diesen Spielern haben 1899 Hoffenheim und Werder Bremen (je 11) die meisten hervorgebracht. Danach folgen der FC Schalke 04 und der VfL Wolfsburg (je 10), Borussia Dortmund und der VfB Stuttgart (je 9), der TSV 1860 München (8) sowie der FC Bayern (5).

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IFI Studie: Status Quo der Talentförderung im Deutschen Nachwuchsfußball

Durch das frühe Ausscheiden der deutschen Fußballnationalmannschaft in der Gruppenphase bei der Weltmeisterschaft 2018 in Russland und der Abstieg aus der erstklassigen Nations League ist der deutsche Fußball derzeit in starker Kritik. Um wieder an die internationale Spitze zu gelangen, will Nationaltrainer Joachim Löw vermehrt auf die Fußballtalente setzen: »Wir müssen schauen, dass wir die nächsten zwei bis vier Jahre einige junge Spieler integrieren« (Quelle dpa, 23.09.2018). Doch wie ist es derzeit um den deutschen Fußballnachwuchs bestellt? Wie werden die Fußballstars von morgen ausgebildet?

Seit 2001 wird die Talententwicklung in den Nachwuchsleistungszentren (NLZ) der Vereine der 1. und 2. Bundesliga sowie bei weiteren x ausgewählten Vereinen gebündelt. Ziel der Nachwuchsleistungszentren ist es, möglichst viele Spieler so zu entwickeln, dass sie entweder den Sprung in den Profikader des eigenen Vereins bzw. in den professionellen Fußball schaffen. Bei der Führung eines Nachwuchsleistungszentrum ist der Verein in der Pflicht die Vorgaben des DFBs umzusetzen und Rahmenbedingungen für eine qualitativ hochwertige Talentförderung zu schaffen. Die Talentförderung soll nicht nur auf sportlicher, sondern auch auf schulischer, sozialer und pädagogischer Ebene erfolgen. Das Internationale Fußball Institut hat dazu gemeinsam mit der Deutschen Hochschule für Gesundheit und Sport, die NLZs der 1. und 2. Bundesliga analysiert.

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Studie

Im Zeitraum von März bis Juni 2018 wurden die Vereine der 1. und 2. Bundesliga zur Saison 2017/18 befragt, um den Status Quo der Betreuungsstrukturen in den deutschen Nachwuchsleistungszentren zu erheben.

Anzahl der Vereinsmannschaften je Altersstufen in der Saison 17/18.

Aufteilung U-Mannschaften

Die Vorgabe des DFBs ist es, im Grundlagenbereich (U8 bis zur U11) insgesamt mindestens eine Mannschaft zu implementieren. Im Aufbaubereich (U12 bis zur U15) benötigt ein NLZ mindestens eine Mannschaft pro Jahrgangsbereich. Bei der U16 und U17 (entsprechend dem Leistungsbereich) muss laut den Vorgaben mindestens eine Mannschaft gestellt werden, ebenso bei der U18 beziehungsweise U19. Eine U23 Mannschaft kann optional gestellt werden. Die Verteilung der Mannschaften in der Saison 17/18 ist in Abbildung 1 dargestellt.

Die Anzahl der Spieler pro Mannschaft variiert. Bis zur U11 sind durchschnittlich 13 Spieler in einer Mannschaft. Von der U11 bis zur U14 erhöht sich die Zahl der Spieler pro Jahr um durchschnittlich 2 Spieler, von 14 (in der U11) bis zu 20 in der U14. Bis zur U17 stagniert die Spielerzahl, während in der U17 im Mittel 22 und in der U19 24 Spieler die Mannschaft komplementieren.

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