Real Madrid setzt neue Maßstäbe: Die umsatzstärksten Fußballvereine [Exklusiv]

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Die Kluft zwischen Europas Fußball-Elite und dem Rest wird immer größer. Die Deloitte Football Money League 2025 zeigt, welche Vereine finanziell das Sagen haben – und wie sich die Einnahmestruktur im Spitzenfußball zunehmend verändert. Während einige Klubs auf kommerzielle Erlöse setzen, kämpfen andere um den Anschluss.

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Die Deloitte Football Money League gilt als eine der bedeutendsten wirtschaftlichen Analysen im internationalen Fußball. Jährlich listet sie die umsatzstärksten Vereine der Welt (ohne Transfererlöse) auf und zeigt die finanzielle Entwicklung der Spitzenklubs. Grundlage der Rangliste bilden die drei Finanzierungssäulen: Spieltagseinnahmen, Übertragungsrechte und kommerzielle Erlöse. Die aktuelle Auswertung beruht auf den finanziellen Daten der Saison 2023/24 und verdeutlicht, dass sich die Struktur der Einnahmen im Spitzenfußball zunehmend verändert.

In der Saison 2023/24 erwirtschafteten die Top-20-Klubs der Deloitte Football Money League einen kumulierten Gesamtumsatz von rund 11,2 Milliarden Euro, was einer Steigerung von sechs Prozent gegenüber der Vorsaison entspricht. Der Großteil der Klubs konnte zudem neue Rekordumsätze bei den Spieltagerlösen sowie im kommerziellen Bereich erzielen.

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Branchenprimus Real Madrid mit Rekordumsatz

Real Madrid führt das diesjährige Ranking mit über einer Milliarde Euro Umsatz an – ein historischer Meilenstein. Noch nie zuvor erwirtschaftete ein Verein eine zehnstellige Summe. Grund für den starken Anstieg war der Abschluss der Renovierungsarbeiten des Estadio Santiago Bernabéu, was die Spieltagseinnahmen auf 248 Millionen Euro verdoppelte. Durch zusätzliches Merchandising sowie einem neuen Ärmelsponsoring stiegen die kommerziellen Einnahmen um 20 Prozent.

Auf Platz zwei und drei bleiben Manchester City und Paris Saint-Germain, die beide einen Umsatz von über 800 Millionen Euro erzielen konnten. Manchester United, Bayern München, Barcelona, Arsenal und Liverpool komplettieren mit einen Umsatz von über 700 Millionen Euro die Spitzengruppe.

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Juventus und Frankfurt rutschen ab

Bemerkenswert ist, dass sich vier der zehn besten Klubs der Deloitte Football Money League nicht mehr primär auf TV-Gelder als wichtigste Einnahmequelle verlassen, sondern verstärkt auf Sponsoring und Markenaktivierung setzen. So konnten beispielsweise die Tottenham Hotspurs trotz fehlender Erlöse aus der UEFA Champions League ihren Platz in den Top 10 behaupten. Olympique Lyonnais blieb durch eine 50-jährige Markenlizenzierung für das Frauenteam OL Féminin – eine Einmalzahlung von 27 Millionen Euro; ein Novum in der Fußballbranche – ebenfalls in den Top 20.

Für die meisten Klubs bleibt der sportliche Erfolg der maßgebliche Faktor für ihre finanziellen Einnahmen. Vereine wie Arsenal, Borussia Dortmund und Aston Villa konnten ihre Einnahmen durch UEFA-Wettbewerbe und nationale Erfolge deutlich steigern. Anders erging es Juventus Turin, das von Platz 11 auf Rang 16 abrutschte, was die niedrigste Platzierung des Vereins in der Geschichte der Deloitte Football Money League bedeutet. Da der Klub in der letzten Saison nicht international vertreten war, sanken die TV-Einnahmen um 37 Prozent. Auch die Eintracht aus Frankfurt verlor aufgrund der verpassten Champions-League-Qualifikation 16 Prozent ihrer Einnahmen und fiel aus den Top 20.

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Kommerzielle Einnahmen werden wichtiger

In der Saison 2023/24 zeigt sich ein deutlicher Wandel in der Einnahmestruktur der Top-10-Vereine im Vergleich zur Saison 2009/10. Während damals die Gesamterlöse aus Spieltagseinnahmen, Übertragungsrechten und kommerziellen Quellen annähernd gleich verteilt waren, setzen die Top 10 nun zunehmend auf kommerzielle Einnahmen. Diese machen 48 Prozent des Umsatzes aus.

Im Gegensatz dazu sind die Klubs auf den Plätzen 11 bis 20 immer noch stark von den TV-Geldern abhängig (47 Prozent der Einnahmen). Dies zeigt, dass die finanzielle Stabilität der Spitzenklubs zunehmend auf Markenaktivierung und Sponsoring basiert, während Vereine außerhalb der Top 10 stärker auf sportlichen Erfolg angewiesen sind. Seit der Spielzeit 2016/17 schafften es lediglich elf verschiedene Vereine in den Top 10 der Deloitte Football Money League, während in der unteren Hälfte 18 unterschiedliche Klubs vertreten waren. Besonders auf den Plätzen 21 bis 30 wird der direkte Einfluss des sportlichen Erfolgs auf die wirtschaftliche Situation sichtbar, da diese Klubs deutlich stärker von UEFA-Preisgeldern und nationalen TV-Rechten abhängig sind.

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Premier-League-Dominanz

Ebenso auffällig: Der zunehmende Aufstieg der Premier-League-Vereine in den hinteren Rängen der Liste. Die lukrativen nationalen TV-Verträge der englischen Liga sorgen dafür, dass selbst Mittelfeldteams wie Crystal Palace, Fulham und Wolverhampton immer näher an die globalen Schwergewichte heranrücken. So kommen 14 der Top-30-Vereine aus der Premier League.

Der portugiesische Rekordmeister Benfica Lissabon ist das einzige europäische Team außerhalb der Big-Five-Ligen, welches in den Top 30 vertreten ist. Mit Flamengo aus Brasilien schaffte es lediglich ein nicht-europäisches Team in diese prestigeträchtige Rangliste.

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