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Trainieren, fördern, triumphieren: Wie die Sporthilfe Olympiasieger formt [Exklusiv]

Lesedauer: 5 Minuten

© GEPA pictures / Patrick Steiner

Olympiasieger fallen nicht vom Himmel. Um sportliche Spitzenleistungen am Tag X abrufen zu können, braucht es Talent, viel Training und vor allem Geld. Unerlässlich scheint dabei die Sportförderung der Österreichischen Sporthilfe.

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Die Luft an der Spitze ist dünn, das wissen Profisportler. Wer zu den Besten seiner Zunft gehört, kann nicht automatisch davon ausgehen, vom ausgeübten Sport leben zu können. In vielen Randsportarten, die speziell zu den Olympischen Spielen in den Vordergrund gerückt werden, sind die Prämien für Siege und Erfolge häufig niedrig und reichen nicht für den Unterhalt aus. Um ein professionelles Trainingsumfeld zu schaffen, müssen sich die Sportler jedoch vollkommen auf ihren Sport konzentrieren können und tagtäglich Trainingseinheiten absolvieren. Finanzielle Förderschienen helfen dabei, um Top-Leistungen abzurufen, die im besten Fall zu Olympia-Medaillen führen.

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Über 300 geförderte Athleten

Die Österreichische Sporthilfe ist es, die hierzulande zahlreiche Athleten unterstützt. 311 Sommer- sowie Wintersportlerinnen und -sportler erhalten aktuell finanzielle und ideelle Unterstützung. »Da die Österreichische Sporthilfe ausschließlich Spitzensportlerinnen und -sportler unterstützt, sind die Kriterien für eine Individualförderung für den Leistungssport dementsprechend hoch angesetzt«, erläutert Matthias Berlisg, Leitung Marketing und Partnerschaften der Österreichischen Sporthilfe, im Gespräch mit dem Sport Business Magazin. Als Kriterium, ob jemand in den Genuss einer Sporthilfe-Förderung kommt, werden die Ergebnisse aus dem Vorjahr herangezogen und nach den Kriterien Gold – Silber – Bronze eingestuft. Für eine Individualförderung im Leistungssport können grundsätzlich alle österreichischen Athleten Ansuchen stellen.

Insgesamt 45 der 81 österreichischen Olympiastarter in Paris sind aktuell im Förderpool der Sporthilfe.

Bei einer positiven Behandlung des Antrags bekommen die Athleten von der Sporthilfe monatlich monetäre Unterstützung. »Im Idealfall handelt es sich dabei um eine Förderung der Kategorie Gold. Neben den laufenden monatlichen Zahlungen bietet die Sporthilfe zusätzlich ein komplettes Rundumpaket für alle geförderten Athletinnen und Athleten an«, so Berlisg. Hierzu zählen beispielsweise eine gesonderte Unfallversicherung sowie verschiedene Benefits, die das tägliche Leben betreffen und von Mobilität über Gesundheit bis zu Rabatten für einen Hausbau reichen. »Die Sporthilfe nimmt sich für jede Athletin und jeden Athleten persönlich Zeit und berät sowie betreut diese beispielsweise auch bei Themen wie duale Ausbildung und Weiterentwicklung«, gibt der Sporthilfe-Marketingleiter Auskunft.

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Winter- und Sommersportland Österreich

Insgesamt 45 der 81 österreichischen Olympiastarter in Paris sind aktuell im Förderpool der Sporthilfe. Ein extra Budget für Olympia gibt es aber nicht. Jedoch sieht die Sporthilfe die Teilnehmer bei den jeweiligen Verbänden gut aufgehoben. »Wir wissen, dass alle Para- und Olympiastarter eine professionelle Betreuung durch die zugehörigen Verbände und vor allem bei Olympischen Wettbewerben durch das ÖOC erhalten«, meint Berlisg.

Wie erfolgreich die Spiele in Paris für die österreichischen Teilnehmer werden, lässt sich nicht so leicht abschätzen. Während Österreich bei Olympischen Winterspielen regelmäßig einen Spitzenplatz im Medaillen-Ranking belegt, sind Sommerspiele oftmals eine »Wundertüte«. Erfolgreichen Spielen wie jenen von Tokio 2021 oder Athen 2004, bei denen jeweils sieben Medaillen geholt wurden, stehen Totalaussetzer wie London 2012 (kein Edelmetall) oder Rio 2016 (eine Bronze-Medaille) gegenüber. Im Vergleich sind Länder wie Ungarn, Schweden, Finnland, Tschechien oder Norwegen deutlich erfolgreicher. Doch wo liegen die Gründe? »Das liegt zum einen an den unterschiedlichen Fördersystemen und zum anderen daran, dass wir zwar im Sommersport immer besser werden, aber dennoch eher eine Wintersportnation sind«, bilanziert der Marketingleiter.

»Blickt man auf die Teilnehmer- und Medaillenanzahl bei Olympischen Sommerspielen, hat Österreich noch einiges aufzuholen.«

Besonders Ungarn liegt bei Olympischen Sommerspielen weit vor Österreich: und zwar mit rund 500 Medaillen Vorsprung. Der Fokus ist bei unseren Nachbarn klar auf die Sommersportarten gerichtet, da die Geografie nicht mit jener Österreichs zu vergleichen ist. »Blickt man auf die Teilnehmer- und Medaillenanzahl bei Olympischen Sommerspielen, hat Österreich noch einiges aufzuholen. Um hier aufzuschließen, ist die Nachwuchsarbeit ein zentrales Thema. Dank der Politik und der guten Arbeit der Verbände sind die Weichen klar gestellt und wir sind sicher, dass sich die Erfolge auch einstellen werden«, blickt Berlisg der Zukunft positiv entgegen.

© GEPA pictures / Johannes Friedl

Prämien: Philharmoniker in Paris

Dass in diesem Sommer an die Leistungen von Tokio 2021 angeknüpft werden kann, scheint nicht ausgeschlossen. Die Ergebnisse bei den Leichtathletik-Europameisterschaften in Rom und bei den Schwimm-Europameisterschaften in Belgrad im Juni waren sehr erfreulich und brachten zahlreiche Medaillen. Neben Schwimmen und Leichtathletik sind es die Sportarten Judo, Klettern, Segeln, Kiten, Sportschießen und Kanu, in denen es die eine oder andere Medaille geben könnte. Das ÖOC gab als Ziel jedenfalls fünf bis zehn Medaillen aus. Nach den Olympischen Spielen folgen die Paralympischen Spiele, bei denen es ebenfalls in mehreren Disziplinen gute Aussichten auf Spitzenplätze und Podestplatzierungen gibt. »Hier sind es vor allem Sportarten wie Para-Schwimmen, Para-Triathlon oder Para-Leichtathletik in denen wir mit der einen oder anderen Medaille rechnen können«, ist Berlisg überzeugt.

Innerhalb der DACH-Region werden die Schweizer mit 40.000 Franken für Gold am lukrativsten belohnt.

Die Prämien für einen Podestplatz werden auch dieses Mal wieder eine Philharmoniker-Kollektion der Münze Österreich sein. Bei den vergangenen Spielen bekamen die Gewinner einen Satz im Wert von 17.000 Euro, für Silber gab es 13.000 Euro und für Bronze 11.000 Euro. Zusätzlich schüttet das Sportland Niederösterreich in Paris für die aus dem Bundesland stammenden Sportler – ein Viertel aller österreichischen Teilnehmer – zusätzlich 10.000 Euro für Gold, 7.500 Euro für Silber und 5.000 Euro für Bronze aus. Relativ vergleichbar sind die Prämien des ÖOC mit jenen der Stiftung Deutsche Sporthilfe. Hier gibt es 20.000 Euro für einen Sieg, 15.000 Euro für Platz zwei und 10.000 Euro für Rang drei. Innerhalb der DACH-Region werden die Schweizer am lukrativsten belohnt. Der Dachverband Swiss Olympic schüttete zuletzt 40.000 Franken für Gold, 30.000 für Silber und 20.000 für Bronze aus.

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