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Das schaut, hört und liest die Redaktion: Wir präsentieren unsere persönlichen Empfehlungen zu Serien, Dokumentationen, Reportagen, Podcasts und Büchern. Dieses Mal mit dabei: America’s Team: The Gambler and His Cowboys – eine neue Netflix-Miniserie über Jerry Jones, die Dallas Cowboys und den schmalen Grat zwischen genialem Unternehmertum und purem Größenwahn.
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Mehr InformationenMit den Dallas Cowboys verhält es sich wie mit manchem Fußballverein: Man liebt sie oder man hasst sie. Ein Dazwischen ist kaum möglich. Auf Netflix ist kürzlich die achtteilige Miniserie »America’s Team: The Gambler and His Cowboys« erschienen. Im Mittelpunkt steht einerseits Besitzer Jerry Jones, der das Team im Jahr 1989 kaufte. Damals gehörten die Cowboys zu den schlechtesten Mannschaften der National Football League (NFL). Doch Jones – der durch das Ölgeschäft zum Milliardär geworden war – traf risikoreiche Entscheidungen, die den Erfolg bringen sollten. So verpflichtete er seinen Kumpel aus aktiven High-School-Football-Zeiten, Jimmy Johnson, als Head Coach. Johnson hatte davor keine Erfahrung als NFL-Trainer.
Gleichzeitig sicherten sich die Cowboys im Draft 1988 Wide Receiver Michael Irvin, im Draft 1989 Quarterback Troy Aikman sowie Cornerback Deion Sanders und im Draft 1990 Running Back Emmitt Smith. Ab diesem Zeitpunkt ging es für das Team steil bergauf – drei Super-Bowl-Siege folgten. Besitzer Jones baute zeitgleich innovative Geschäftsmodelle auf, die von der NFL nicht goutiert wurden. Er schloss Exklusivverträge mit Nike und Pepsi ab, während die Liga laufende Verträge mit Reebok und Coca-Cola hatte.
Die Serie kombiniert Archivmaterial, Interviews und Einblicke in Jones’ Führungsstil, der irgendwo zwischen autoritär und kumpelhaft liegt. An manchen Stellen hätte eine stärkere Straffung gutgetan, um gelegentliche Längen zu vermeiden. Dennoch kann America’s Team allen Football-Fans empfohlen werden, die als Ergänzung zur soeben gestarteten NFL-Saison noch ein wenig in der Vergangenheit schwelgen möchten. Die Doku bietet reichlich Stoff, um die Cowboys entweder noch mehr zu lieben – oder eben zu hassen, je nach Betrachtungsweise. Welcher Fraktion der Autor dieser Zeilen zuzurechnen ist, wird an dieser Stelle nicht verraten.