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Der Name Cristiano Ronaldo polarisiert wie kein anderer – die einen lieben ihn, die anderen hassen ihn. Der Portugiese hat es geschafft, sich nicht nur als Fußballer einen Namen zu machen, sondern auch als internationale Marke. Mit seiner Lifestyle-Brand »CR7«, lukrativen Werbeverträgen und gesponserten Social-Media-Posts verdient er Summen im zweistelligen Millionenbereich. Wie sich der Ausnahmesportler über die Jahre ein Imperium abseits des Fußballs aufgebaut hat.

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Fußballer. Geschäftsmann. Promi. Marke. Model. Influencer. Unternehmer. Designer. Vorbild. Hotelier. Held. Testimonial. Vater. Rekordtorschütze. Champions-League-Sieger. Europameister. Spanischer, englischer und italienischer Meister. Weltfußballer. Nationalheld. Legende. CR7.

Diese Wörter beschreiben eine bestimmte Person. Die Rede ist von Cristiano Ronaldo dos Santos Aveiro, besser bekannt als Cristiano Ronaldo. Beruflich ist der 36-jährige Portugiese Fußballer. Doch er ist kein gewöhnlicher Kicker, nein, er hat das bestimmte Etwas, das ihn eklatant von den anderen seiner Zunft unterscheidet. Die einen lieben ihn und die anderen hassen ihn – Sieg oder Niederlage, schwarz oder weiß, dazwischen gibt es nichts. Kein Sportler polarisiert so wie CR7 und sorgt für so viel Diskussionen. Ronaldo ist und bleibt ein Phänomen. Nicht nur aus sportlicher, sondern auch aus der Business Sicht. Deshalb ist es wenig überraschend, dass über 80 Prozent der Weltbevölkerung Ronaldo kennen, wenn man einer Studie des Forschungs- und Beratungsunternehmens Nielsen Sports Glauben schenken darf. In fußballbegeisterten Ländern wie Italien, Spanien, Deutschland, der Türkei und Argentinien liegt sein Bekanntheitsgrad sogar bei über 95 Prozent. Doch was macht ihn aus Vermarktungssicht so besonders? Wie wurde er zu einem der einflussreichsten und reichweitenstärksten Personen der Welt? Was ist das Geheimnis hinter seinem Erfolg und seiner Marke?

Weltstar Christiano Ronaldo: Über 80 Prozent der Weltbevölkerung kennen CR7 – in fußballbegeisterten Ländern liegt sein Bekanntheitsgrad sogar bei über 95 Prozent.

© Gevorg Ghazaryan

Ein Teil der Antwort liegt in der klar strukturierten Strategie und Zielsetzung seiner Vermarktung. Wie auch Golfer Tiger Woods und der ehemalige Fußballer David Beckham hat es der Portugiese auf beeindruckende Art und Weise vorgemacht, wie man sich als Sportler im internationalen Business vermarktet. Mittlerweile gilt er als die größte Fußballmarke der Welt. Seine Initialen CR7 – CR für die Anfangsbuchstaben seines Vor- und Nachnamens und die 7 für die Rückennummer bei seinem Klub sowie der Nationalmannschaft – sind weltbekannt.

Mit über 500 Millionen Followern auf den sozialen Netzwerken ist er die Person mit den meisten virtuellen Fans auf diesem Planeten. 500 Millionen? Richtig gehört, der 36-jährige Portugiese erreicht inzwischen mehr Menschen, als es in ganz Südamerika Einwohner gibt. Kein Medienunternehmen und keine berühmte Persönlichkeit auf dieser Welt hat eine größere digitale Communitiy. Diese Zahlen machen Cristiano Ronaldo zu einem der begehrtesten Werbeträger auf diesem Planeten. Mit dem Portugiesen werden Jahresumsätze im dreistelligen Millionenbereich erwirtschaftet. Wenig überraschend daher, dass der Superstar mehr als 50 Millionen US-Dollar im Jahr durch Werbedeals einnimmt. Dazu kommen laut dem Wirtschaftsmagazin »Forbes« 70 Millionen US-Dollar an Gehalt von Arbeitgeber Manchester United. Sein geschätztes Vermögen beträgt in etwa 450 Millionen Euro.

CR7 weiß allerdings auch, dass sein Erfolg nicht aus dem Nichts stammt: »Was hilft ein toller Körper oder ein schönes Gesicht, wenn der Inhalt mit der Verpackung nicht Schritt halten kann? Entscheidend für Erfolg ist, dass man sich Ziele im Leben setzt und dann jeden Tag hart darauf hinarbeitet. Träume allein reichen nicht, man muss auch viel investieren auf dem Weg. Und eigentlich finde ich es großartig, dass nicht das Aussehen über Karrieren entscheidet, sondern wie hart man an sich arbeitet. Jeder Mensch ist anders, jeder kann erreichen, was er will.« Doch was steckt hinter der Marke Cristiano Ronaldo? Wie viel Geld kann der Portugiese durch sein Label umsetzen? Inwiefern hat diese Positionierung auch Einfluss für die Gewinnung von Sponsoren? Und welche Rolle spielen dabei die sozialen Netzwerke?

»Was hilft ein toller Körper oder ein schönes Gesicht, wenn der Inhalt mit der Verpackung nicht Schritt halten kann? Entscheidend für Erfolg ist, dass man sich Ziele im Leben setzt und dann jeden Tag hart darauf hinarbeitet.«

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Die Marke »CR7«: Das wertvollste Produkt Portugals

In Anlehnung an seine Initialen und seine Rückennummer bei Verein und Nationalmannschaft hat der Portugiese im Jahr 2007 seine eigene Marke »CR7« gegründet. Ronaldo ist sowohl Marke als auch Geschäftsmann. »Sein Vorteil: Er ist nicht bloß Gesicht, sondern Gestalter sowie Mitbesitzer eines Produkts. Sein Einfluss steigt, seine Verbundenheit und im Idealfall auch sein Profit. Sein Nachteil: Er investiert viel Geld, das er wie jeder Geschäftsmann verlieren kann«, fasst es Journalist Christian Brüngger zusammen. Mittlerweile ist CR7 eine Modeikone. Unter seinem Label verkauft er Hemden, Jeans, Gürtel, Schuhe, Unterwäsche und sogar Kuscheldecken.

Das portugiesische Marketinginstitut IPAM bemisst den Wert der Marke CR7 auf über 100 Millionen Euro. Damit ist die Marke gleichauf mit dem Markenwert Portugals. Ronaldos Lifestyle-Brand bringt eine enorme Menge an Reichtum in das Land. »Ronaldo ist das wertvollste Produkt Portugals, keine andere Marke unseres Landes ist weltweit so sichtbar und respektiert«, erläutert Daniel Sá, Direktor des Marketinginstituts IPAM und ergänzt: »Wenn man Cristiano mit früheren portugiesischen Fußballstars wie Luis Figo oder Rui Costa vergleicht, sind es die sozialen Medien, die den Unterschied ausmachen. Sie sorgen für eine unglaubliche Wirkung und unbegrenzte Werbekraft.« Ronaldo habe die Grenzen der Sportwelt gesprengt und sei »eine Berühmtheit von Weltniveau wie die ganz Großen aus der Politik oder die Musik- und Filmstars«. 

Das portugiesische Marketinginstitut IPAM bemisst den Wert der Marke CR7 auf über 100 Millionen Euro. Damit ist die Marke gleichauf mit dem Markenwert Portugals.

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Die Ronaldo-Insel

Um zu verstehen, welche Strahlkraft der Name Ronaldo mit sich bringt, lohnt sich ein Blick in seine Heimat vor der Nordwestküste Afrikas: Madeira. Auf der 250.000-Einwohner-Insel kennt den Portugiesen jeder, er ist der berühmteste Sohn der Insel: Cristiano Ronaldo dos Santos Aveiro. Bereits der Name des internationalen Flughafens der 741 Quadratkilometer großen Atlantikinsel zeigt die enorme Faszination. Am 29. März 2017 wurde der Flughafen offiziell nach dem Fußballer benannt. Seitdem landen auf der weltberühmten Blumeninsel alle Flieger am »Aeroporto Internacional da Madeira Cristiano Ronaldo«. Kritiker sehen darin ein Marketinginstrument, Ex-Staatssekretär Francisco Seixas meinte sogar, dass die Umbenennung »grenzenloser, touristischer Opportunismus« sei.

Einen internationalen medialen Aufschrei gab es aber wegen etwas anderem. Eine Büste von Ronaldo, die am Tag der Eröffnung präsentiert wurde, löste im Internet einen regelrechten Shitstorm aus und die Fotos dazu gingen viral. Sie zeigt den Weltfußballer völlig überzeichnet, mit seltsamen Proportionen und schiefem Grinsen. Mittlerweile steht am besagten Airport eine neu entworfene Statue, die CR7 nun ähnlicher sieht. Auch diese Geschichte beweist, egal welche Projekte Ronaldo umsetzt, das mediale Echo ist immer enorm – unbedeutend, ob positiv oder negativ.

In der Hauptstadt Funchal auf 800 Metern Seehöhe befindet sich das von CR7 finanzierte »Estadio da Madeira«. Das angrenzende Trainingszentrum ist sogar nach dem Weltfußballer benannt: »Cristiano-Ronaldo-Campus-Futbol«. Ronaldo hat trotz seines enormen Erfolgs nie vergessen, wo seine Wurzeln liegen, und deshalb ist es wenig verwunderlich, dass der Weltfußballer häufig auch als »König von Madeira« bezeichnet wird.

CR7 Museum: Das Museu CR7 ist ein Museum, das den Trophäen von Ronaldo gewidmet ist. Es befindet sich in Ronaldos Geburtsort, der Stadt Funchal auf der portugiesischen Insel Madeira.

© Alexander Friedl

Eigenes Museum mit Statue

Im Jahr 2013 eröffnete Ronaldo mit gerade einmal 28 Jahren sein eigenes Museum: das »Museu CR7«. Auf einer Fläche von 1.200 Quadratmetern werden in Funchal signierte Trikots, Privatfotos, Fanpost, Fußballschuhe sowie mehr als 200 Pokale und Auszeichnungen ausgestellt. Touristen aus aller Welt kommen dafür nach Funchal. Das Museum ist eine wahre Geldmaschine und wird von Ronaldos Bruder, Hugo Aveiro, geleitet. Bereits im ersten Jahr kamen mehr als 100.000 Besucher, allein im ersten Monat waren es 10.000. Fünf Euro kostet der Eintritt und am Ende wartet ein Fanshop mit Ronaldo-Produkten: vom Trikot zur Tasse bis hin zum Stofftier. Hier gibt es alles. Darüber hinaus ragt vor dem Museum eine über drei Meter hohe Ronaldo-Statue in weltbekannter CR7-Pose aus Bronze.

Mittlerweile ist sein Museum sogar Sponsor eines Fußballklubs. Der Clube de Futebol União Madeira fragte im Jänner 2015 für ein Sponsoring bei Ronaldo an, der zögerte nicht lange und unterstützte prompt den Drittligaklub auf seiner Heimatinsel. Seitdem ziert die Trikots der Inselkicker ein Schriftzug mit »Museu CR7«.

Ronaldo als Hotelier

Neben dem CR7-Museum befindet sich in Funchal eines von vier »Pestana CR7 Hotels«. Das Boutique-Hotel, im Juli 2016 eröffnet, liegt direkt am Hafen und präsentiert sich in zeitgenössischem Art-Déco-Design mit insgesamt 49 Zimmern – davon 25 sogenannten »CR-Zimmer«, 23 Superior Suiten und eine »CR7-Suite«. Vier Sterne, Infinity-Pool, Spa und eine Rooftop-Bar mit Aussicht aufs offene Meer machen das Hotel zu einem der modernsten der gesamten Insel. Eine Nacht im Doppelzimmer gibt es ab 220 Euro. Das zweite Hotel wurde kurze Zeit später in Lissabon eröffnet und das dritte sowie vierte erst kürzlich in Madrid beziehungsweise New York. Drei weitere CR7-Hotels sollen in Marrakesch, Paris und Manchester in naher Zukunft folgen.

Pestana ist die größte portugiesische Hotelgruppe und besitzt Hotels in über 16 Ländern. Die Partnerschaft zwischen Ronaldo und Pestana wird auch als »Joint Venture« bezeichnet – ein Projekt zwischen wirtschaftlich und rechtlich unabhängigen Unternehmen, bei dem beide Seiten die Führungsverantwortung und das finanzielle Risiko tragen. Der portugiesische Europameister soll mit 50 Prozent an der Pestana Group beteiligt sein und bereits über 100 Millionen Euro in die CR7-Hotels investiert haben. Daniel Sá, Direktor des portugiesischen Marketinginstituts IPAM, hält das »Pestana Projekt« als die bedeutendste Investition von Ronaldo und betont: »Für einen kleinen Markt wie Portugal ist es sehr ungewöhnlich, zig Millionen Euro in eine Gruppe aus Madeira zu investieren, die bis dahin im Ausland unbekannt war.«

Pestana CR7 Hotel in Funchal: Ronaldo soll mit 50 Prozent an der Pestana Group beteiligt sein und bereits über 100 Millionen Euro in die CR7-Hotels investiert haben.

© Tiago Sousa/NO WORDS productions

Wäschelinie, Schuhkollektion, Durftkreation à la CR7

Im Jahr 2013 startete Ronaldo gemeinsam mit dem New Yorker Designer Richard Chai und dem dänischen Textilhersteller JBS Textile Group seine erste Unterwäsche-Kollektion namens »CR7 Underwear«. Für jede einzelne Boxershort mit dem CR7-Logo auf dem Bund liefert die dänische Unterwäschefirma 13 Prozent vom Umsatz ab.

Im September 2015 präsentierte Ronaldo seine eigene Parfümkollektion »Cristiano Ronaldo Fragrances« und damit ein weiteres Produkt seiner Marke CR7. Ronaldos Partner, der prominente Starparfümeur Pierre Negrin, der bereits mit Ralph Lauren oder Tom Ford zusammengearbeitet hat, sorgt für den perfekten CR7-Duft. 100 Milliliter Fläschchen gibt es bereits ab 38,95 Euro.

Im Oktober 2015 launcht der Superstar in Zusammenarbeit mit Portugal Footwear seine erste Schuhkollektion »CR7 Footwear «. Das Sortiment umfasst verschiedenste Schuhe – von eleganten Stiefeln bis hin zu sportlichen Sneakers. Kostenpunkt: 40 bis 249 Euro. Die Schuhe werden sowohl online als auch in einer Reihe von Geschäften weltweit vertrieben – unter anderem in Portugal, Südkorea, Iran und Dubai.

Darüber hinaus hat der Portugiese eigene Sonnenbrillen »CR7 Eyewear«, eine Modelinie »CR7 Denim«, eine Luxus-Decken-Kollektion und vieles mehr. Es gibt wenige Geschäftsfelder, die Ronaldo mit seiner Marke bislang noch nicht besetzt hat.

Film über Ronaldos Leben

»Überraschend, intim, außergewöhnlich.« So lautet der Untertitel der 90-minütigen Dokumentation mit dem klingenden Titel »Ronaldo – Der Film«. Am 9. November 2015 präsentierte der Portugiese in London eine eigene Dokumentation über sein Leben als Profifußballer mit sehr privaten und persönlichen Einblicken. Zwischen Jänner 2013 und Jänner 2014 begleitete ihn ein Kamerateam in den verschiedensten Situationen seines Lebens: Wichtige Fußballspiele, die Weltmeisterschaft, sein Alltag mit seinem Sohn Cristiano Junior und die Schattenseiten des Erfolgs. Mit diesem Filmstreifen konnte Ronaldo seine Person und Marke weiter ins Rampenlicht rücken. In einem Interview mit Sky Italia äußerte er sich gar positiv zu einer Zukunft als Schauspieler nach der Profikarriere. Dem Erfolg und Wachstum seiner Marke würde eine Schauspielerkarriere sicher nicht schaden.

CR7 Underwear: Für jede einzelne CR7-Boxershort liefert die dänische Unterwäschefirma JBS 13 Prozent vom Umsatz ab.

© Tiago Sousa/NO WORDS productions

Sponsoren zahlen Unsummen für das Gesicht von Cristiano

Cristiano Ronaldo hatte über die Jahre hinweg unzählige Kooperationen und Sponsoren aus den verschiedensten Bereichen. Nachfolgend eine kurze Auflistung einiger, für die er als Testimonial aktiv war oder noch ist: Sportartikelhersteller Nike, Steamingdienst DAZN, Konsumgüter-Riese Unilever, die Fluggesellschaft Fly Emirates, die Fast-Food-Kette Kentucky Fried Chicken, der Schuhhersteller Portugal Footwear, der US-Nahrungsergänzungsmittelkonzern Herbalife, das Fitness-Unternehmen Crunch, die Unterwäschefirmen JBS und Armani, die Videospielhersteller Hugo Games, Konami und Electronic Arts, die Autohersteller Toyota, Honda und Suzuki, der Motorölhersteller Castrol, die Bank Espírito Santo, das Modelabel Pepe Jeans, IT-Unternehmen Samsung, das Kosmetikunternehmen MTG, der Mobilfunkanbieter Mobily, der Energydrink Extra Joss, die Technologieunternehmen Fuji Xerox und Monster Cable Products, der Softdrink Soccerade, die Pflegeprodukte Clear Paris, die Hotelgruppe Pestana, Uhrenhersteller Tag Heuer, die Wettplattform Pokerstars. com, der Pharmakonzern Abbott und, und, und. Die Liste ist lang.

Unter Insidern wird Ronaldo aufgrund seiner professionellen Art sehr geschätzt. Wie auf dem Rasen will der Portugiese auch bei Werbeterminen eine gute Figur abgeben und das Maximum an Professionalität an den Tag legen. Experten wissen: »Vor der Kamera fühlt er sich wohl. Die Make-up-Sitzungen und die langen Fotoshootings machen ihm nichts aus. Auch wenn er seine Pose mehrfach wiederholen oder seine Aufnahme noch einmal gemacht werden muss, scheint er seine Rolle als Schauspieler oder Model zu genießen.«

Welche exorbitanten Summen der Portugiese mit seinen Werbedeals einnimmt, zeigen auch geleakte Daten der »Football Leaks«, die der »SPIEGEL« veröffentlichte. Beispiel Toyota. Der japanische Automobilhersteller zahlte laut einem Vertrag von Juni 2013 für sechs Stunden und 45 Minuten einen Betrag von 1,9 Millionen Dollar. Heruntergerechnet sind das 4.691 Dollar pro Minute. Toyota durfte dafür 13 Monate lang mit den Aufnahmen werben, aber nicht auf der ganzen Welt. Im Deal wurde vereinbart, dass lediglich im Nahen Osten sowie in Algerien, Marokko und Afghanistan damit geworben werden darf. Alles andere kostet extra. Zur selben Zeit war der Portugiese in China das Gesicht vom direkten Branchenkonkurrenten Honda. Die Vereinbarung zeigt: Für maximal sechs Stunden Arbeit kassierte CR7 zwei Millionen Euro für ein Jahr. Jeder zusätzliche Termin hätte den Portugiesen weitere 600.000 Euro eingebracht.

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Weitere Beispiele gefällig? US-Nahrungsergänzungsmittelkonzern Herbalife ist eine 5-jährige Kooperation mit Ronaldo 16 Millionen Dollar wert. Die portugiesische Bank Espírito Santo, Ronaldos erster großer Sponsor, zahlt für drei Jahre 2,25 Millionen Euro. Die Fluggesellschaft Emirates legt für ein Jahr weitere 1,1 Millionen Euro darauf – inklusive 15 Erste-Klasse-Flüge nach Dubai. Ronaldo ist eine Geldmaschine.

Auch der größte Sportartikelhändler der Welt setzt auf CR7 und lässt sich das einiges kosten. Ronaldo und Nike verbindet seit etlichen Jahren eine enge Partnerschaft. Jahr für Jahr bringt der US-Konzern Fußballschuhe mit den Initialen von Ronaldo auf den Markt – ein echter Kassenschlager. Für jeden verkauften CR7-Schuh bekommt der Portugiese fünf Prozent Provision und das kann eine ganze Menge sein. Von September 2010 bis August 2011 nahm Nike beispielsweise 51 Millionen Euro durch CR7-Produkte ein. 2,6 Millionen Euro davon wurden auf das Konto von Ronaldo überwiesen und obendrein 1,6 Millionen Euro Fixgehalt pro Jahr sowie diverse sportliche Erfolgsprämien in der Höhe von circa 250.000 Euro. Im Jahr 2016 unterschrieb der Portugiese einen Vertrag auf Lebenszeit, der ihm laut diversen Medienberichten insgesamt eine Milliarde US-Dollar bringen soll. Pro Jahr kassiert CR7 angeblich 24 Millionen Euro von Nike.

CR7 Underwear: Für jede einzelne CR7-Boxershort liefert die dänische Unterwäschefirma JBS 13 Prozent vom Umsatz ab.

© Tiago Sousa_NO WORDS productions

Social-Media-König

Ronaldo ist das Maß aller Dinge, wenn es um Reichweiten in den sozialen Netzwerken geht. Kein anderer Sportler beherrscht das Social-Media-Marketing so, wie der fünfmalige Weltfußballer. In seiner digitalen Kommunikation kombiniert er Fotos aus seinem Privatleben und Alltag als Profispieler mit authentischen Werbeposts, um so maximalen Profit aus seinem Auftritt zu erreichen. Mit über 500 Millionen Followern auf seinen digitalen Kanälen ist Ronaldo der Mensch mit den meisten virtuellen Fans auf diesem Planeten. Fast jeder 20. Mensch folgt Ronaldo auf einem seiner digitalen Kanäle, so das Ergebnis einer Studie des PR-Netzwerk Ecco International Communications.

Cristiano Ronaldo hat erkannt, dass die sozialen Netzwerke für ihn, seine eigene Marke und seine Sponsoren eine zentrale Rolle in der Vermarktung spielen. Ronaldo kann dank seiner großen digitalen Community seine Produkte ohne Fremdeinflüsse auf seinen Kanälen promoten. Er kann aber auch seine Plattformen Sponsoren anbieten, um Geld zu verdienen, sehr viel Geld. Pro gesponsertem Post verdient der Portugiese laut dem Social-Media-Unternehmen Hopper HQ bis zu 975.000 US-Dollar.

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Welche Strahlkraft der Portugiese auf Social Media hat, zeigte auch sein Wechsel von Real Madrid zu Juventus Turin im Sommer 2018, der einen regelrechten digitalen Tsunami auslöste. »Allein in den ersten vier Wochen nach Bekanntgabe des Ronaldo-Transfers gewann Juventus 350.000 neue Follower auf Twitter 500.000 neue Follower auf YouTube, 1,7 Millionen neue Follower auf Facebook und unglaubliche 3,5 Millionen neue Follower auf Instagram«, erklärt Social-Media-Experte Mario Leo in seinem Buch »Kaufen Sie Ronaldo«. Gleichzeitig stieg Juves Aktienkurs um über 30 Prozent – ein Plus von 212 Millionen Euro. Zwischenzeitig war der Klub eine Milliarde Euro wert. 520.000 Ronaldo-Jerseys wurden in den ersten 24 Stunden nach Bekanntgabe des Transfers verkauft. Nach fünf Werktagen waren die Trikots mit der Nummer sieben für die Saison 2018/19 ausverkauft.

Der italienische Rekordmeister musste nachproduzieren. »Noch vor Cristianos erster Pressekonferenz als Juve-Spieler hatten die Italiener einen Großteil der mit Madrid ausgehandelten Ablösesumme wieder drin. Bereits nach 15 Monaten hatte sich der Transfer vollständig amortisiert«, bilanziert Leo und fügt hinzu: »Im Vergleich zum Wechsel von Neymar vom FC Barcelona zu Paris Saint-Germain erzielte der Ronaldo-Transfer die 52-fache Wirkung. Die Franzosen wurden am ersten Tag nach der Verpflichtung Neymars ›nur‹ 10.000 Trikots des Brasilianers los.«

CR7 in Bronze verewigt: Touristen aus aller Welt kommen in Ronaldos Geburtsort Funchal, um mit der CR7-Statue ein Erinnerungsfoto zu machen.

© Pixabay

Die drei Säulen des Erfolgs

Warum ist Cristiano Ronaldo, in dem, was er macht, so erfolgreich? Die Antwort liegt in der zielgerichteten und klaren Strategie. Ronaldo hat es vorgemacht, wie man sich als Profisportler perfekt vermarktet. Der enorme Erfolg hinter der Vermarktung des Weltfußballers lässt sich anhand drei verschiedener Faktoren ableiten und erklären. Den ersten wichtigen Punkt nimmt seine eigene Marke CR7 ein. Unter diesem Label startet er seit 2007 zahlreiche Projekte und etablierte die Person Cristiano Ronaldo als Marke, was ihm später diverse Vorteile brachte. Gleichzeitig kann der Portugiese mit seinem Label jederzeit neue Produktlinien kreieren.

Der zweite Punkt sind die sozialen Netzwerke. Ronaldo setzte von Beginn an bei der Vermarktung seiner Produkte und der seiner Sponsoren auf gezieltes Social-Media-Marketing. Der Portugiese hat die Vorteile und Chancen der digitalen Kanäle früh erkannt, hat sie ideal für seine Zwecke genutzt und wurde so zu einem der einflussreichsten Menschen der Welt. Seine Kanäle sind Werbeflächen. »Jede Firma, die Ronaldo für eine Zusammenarbeit bezahlt, wird von ihrem finanziellen Investment profitieren. Er ist es ganz einfach wert«, so Ronaldo-Insider Goncalo Lopes.

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Der dritte und damit letzte Punkt ist der sportliche Erfolg. So gut sich ein Spitzensportler auch vermarkten mag, der Erfolg der Vermarktung steht und fällt immer mit der sportlichen Leistung. Ronaldo ist seit über 15 Jahren im internationalen Fußball auf höchstem Niveau erfolgreich und hat über die Jahre hinweg Rekorde wie am Fließband gebrochen. Auch der Portugiese hat erkannt, dass seine Vermarktungsstrategie nur über sportlichen Erfolg auf Dauer funktionieren kann. Ronaldo hat sich nie auf früheren Erfolgen ausgeruht, sondern immer weiter hart an sich gearbeitet. Seine persönliche Einstellung, gepaart mit Einzigartigkeit, Neugier, Gründer-Denken und Mut, etwas Neues auszuprobieren, haben Ronaldo dorthin gebracht, wo er aktuell steht.

Der Portugiese ist noch lange nicht am Ende. Ronaldo ist ein Arbeiter, der es liebt, im Mittelpunkt zu stehen. Luis Correia, Social-Media-Manager von Ronaldo, bringt das Phänomen auf den Punkt: »Sein Heldenstatus speist sich aus seinen Taten auf dem Spielfeld und aus dem Renommee der Vereine, für die er gespielt hat. Sobald Ronaldo die Fußballschuhe an den Nagel gehängt hat, wird er über eine unglaublich starke Markenwirkung verfügen. Die Strategie ist simpel: Es gilt, diese Marke so lange zu promoten, wie er sich auf der Höhe seines Schaffens bewegt. Sobald er sich dann in den Ruhestand verabschiedet hat, ist seine Marke am Markt längst etabliert.«

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