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21bitcoin und der Aufstieg zum ersten Kryptosponsor des FC Red Bull Salzburg [Exklusiv]

Lesedauer: 6 Minuten

© David Reiner / 13PM Creative Agency

Seit seiner Schulzeit befasst sich Daniel Winklhammer mit Bitcoins. Nun steigt der Salzburger mit seinem millionenschweren Unternehmen 21bitcoin beim FC Red Bull Salzburg als Sponsor ein. Ein Gespräch über seinen Weg zum Bitcoin-Unternehmer, lukratives Sportsponsoring und vermeintliche Kryptomythen.

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»Die einfachste Bitcoin-App überhaupt.« Mit diesem Versprechen wirbt Daniel Winklhammer, 31, wenn er über sein Start-up 21bitcoin spricht. Seit der Gründung hat sich das Salzburger Unternehmen als führende Handelsplattform für Bitcoin etabliert und blickt auf über 25.000 Kunden aus 30 europäischen Ländern. Trotz der Volatilität des Kryptowährungsmarkts wächst 21bitcoin kontinuierlich und erwirtschaftet einen Nettoumsatz im mittleren einstelligen Millionenbereich.

Jüngst machte das Unternehmen in Form eines Sponsoringdeals mit dem FC Red Bull Salzburg auf sich aufmerksam. Für den gebürtigen Salzburger ist die Zusammenarbeit mit seinem Heimatverein etwas Besonderes: »Ich wohne lediglich 500 Meter Luftlinie vom Stadion entfernt und bin dem Klub sehr verbunden. Ich finde es äußerst beeindruckend, was sie in den letzten Jahren mit der nachwuchsfördernden Philosophie auf die Beine gestellt haben. Daher freut es mich umso mehr, den Verein zukünftig in Form einer Partnerschaft zu unterstützen.« Für das Sport Business Magazin Grund genug, um sich mit dem CEO und Co-Founder über den Deal mit dem Serienmeister zu unterhalten.

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Von Schulfreunden zu Geschäftspartnern

Daniel Winklhammer lernte seinen Geschäftspartner aus Bayern, CTO und Co-Founder Dominik Seibold, im Informatikzweig der HTL Salzburg kennen. »Unser erster Berührungspunkt mit Bitcoin war im Jahr 2011, als ein Klassenkamerad seine Rechnungen damit bezahlte – und auch im Darknet war es Thema. Damals lag der Wert noch bei einem US-Dollar,« blickt Winklhammer auf die gemeinsame Schulzeit zurück.

Nach der Matura trennten sich die Wege und auch Bitcoin verschwand aus ihrem Alltag. 2017, als Bitcoin die 1.000-Dollar-Marke knackte, wurde Winklhammer erneut darauf aufmerksam: »Ich habe einen Artikel darüber gelesen und dachte mir, irgendetwas muss es damit auf sich haben, wenn die Thematik, von der ich vor Jahren Wind bekommen habe, noch immer nicht verschwunden ist.«

2019 kreuzten sich die Wege der beiden Freunde nach erfolgreich abgeschlossenem Studium der Wirtschaftsinformatik erneut und es entstand die Idee einer gemeinsamen Firma. »Ich rutschte beruflich in die Finanzbranche und befasste mich privat intensiv mit Bitcoins. Im Bekannten- und Freundeskreis wurde ich erster Ansprechpartner für das Thema. Ich empfahl die großen Börsen für den Kauf und Handel, erkannte aber große Defizite, was die Einfachheit der Benutzung angeht«, so der Jungunternehmer im Exklusiv-Gespräch mit dem Sport Business Magazin.

»Wir haben zwei Jahre gebraucht, bis wir überhaupt einen Euro verdient haben.«

Im Jahr 2020, in der Hochphase der Pandemie, gründeten die beiden Freunde schlussendlich das Unternehmen 21bitcoin mit dem Ziel, »den Kauf, Verkauf und die Verwahrung von Bitcoins einfach, sicher und transparent zu gestalten.« Ein Jahr später wurde es ein Vollzeitjob und erste Investoren stiegen ein. »Wir haben zwei Jahre gebraucht, bis wir überhaupt einen Euro verdient haben«, bilanziert Winklhammer.

Im Jahr 2023 gelang ein weiterer Meilenstein: eine strategische Partnerschaft mit der Volksbank Raiffeisenbank Bayern Mitte – die erste Investition einer deutschen Bank in ein Bitcoin-Unternehmen. »Die Bank wickelt den gesamten Zahlungsverkehr bei uns ab. Jeder Euro unserer Kunden läuft auf ein deutsches Konto. Das ist für uns ein enormes Asset für uns«, erklärt der studierte Wirtschaftsinformatiker die Hintergründe der Zusammenarbeit.

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Partnerschaft mit Serienmeister Red Bull Salzburg

Es dauerte nicht lange, bis auch die Fußballwelt auf das Salzburger Unternehmen aufmerksam wurde. »Anfang des Jahres wurden wir von einem deutschen Bundesligisten hinsichtlich einer möglichen Partnerschaft kontaktiert«, erzählt der CEO. Zum Vertragsabschluss kam es aber nie.

Der Kontakt zum FC Red Bull Salzburg ergab sich durch eine Konversation mit seinem Onkel. »Der kennt ein paar wichtige Personen im Verein und so kamen wir mit den Verantwortlichen ins Gespräch. Wir waren sofort auf einer Wellenlänge.« Entstanden ist eine Partnerschaft über die gesamte Saison 2024/25 der Österreichischen Fußball-Bundesliga mit Option auf Verlängerung. »Zunächst werden wir mit unserem Unternehmenslogo in deren Social-Media-Postings eingebunden. In weiterer Folge produzieren wir mit den Spielern unterhaltsame Werbevideos«, erklärt Winklhammer.

»Wir möchten Bitcoin einer breiteren Zielgruppe zugänglich machen.«

Darüber hinaus wird 21bitcoin auf digitalen Werbeflächen, im Bulls Corner sowie im VIP-Bereich sichtbar sein. Dabei wird eine klare Strategie verfolgt. »Wir möchten Bitcoin einer breiteren Zielgruppe zugänglich machen. Dafür eignet sich der Sport, insbesondere der Fußball und die Reichweite des FC Red Bull Salzburg sehr gut. Zusätzlich gilt es, Aufklärung für das Thema Bitcoin zu betreiben.«

Auch Salzburgs Geschäftsführer Stephan Reiter zeigt sich über die Zusammenarbeit erfreut: »Es freut uns, mit 21bitcoin ein Salzburger Unternehmen aus dem Kryptowährungsbereich als neuen regionalen Partner des FC Red Bull Salzburg begrüßen zu dürfen. Mit Fokus auf Sicherheit und Transparenz hat sich 21bitcoin einen hervorragenden Ruf in der Branche erarbeitet und passt mit der innovativen Unternehmensausrichtung sehr gut zu uns.«

© David Reiner / 13PM Creative Agency

Sport und Krypto – eine Erfolgsgeschichte?

Die Zusammenarbeit von Kryptobörsen und namhaften Sportbrands sind nichts Neues. Im Jänner dieses Jahres wurde beispielsweise die österreichische Kryptoplattform Bitpanda neuer Platinpartner und offizieller Kryptotradingpartner des FC Bayern München.

Immer wieder gibt es aber auch Negativschlagzeilen rund um die Branche. Mit FTX ging eine der prominentesten Kryptohandelsplattformen im November 2022 insolvent. Der Eigentümer Sam Bankman-Fried, in der Szene als »Kryptokönig« bekannt, wurde nach einem Betrugsprozess zu 25 Jahren Haft verurteilt – unter anderem wegen Veruntreuung von 8,7 Milliarden US-Dollar. Das Kryptounternehmen war ebenfalls im Sportsponsoring aktiv und hatte beispielsweise Footballstar Tom Brady als Markenbotschafter unter Vertrag.

»Bitcoin wird mit allen Kryptowährungen in einen Topf geworfen.«

Wie kann also das Vertrauen in die Kryptobranche wieder hergestellt werden? »Ein wichtiger Punkt ist die Unterscheidung von Bitcoin und anderen Kryptowährungen. Bitcoin ist mit einer Maximalmenge von 21 Millionen Stück unveränderbar und hat sich über Jahre etabliert, deswegen fokussieren wir uns darauf«, erläutert Unternehmer Winklhammer ihre klare Positionierung. Wenn eine bekannte Handelsplattform wie FTX einbricht, spreche sich das in der Öffentlichkeit rasch herum und Bitcoin würde »mit allen Kryptowährungen in einen Topf geworfen, obwohl Bitcoin nichts damit zu tun hat.«

Das Salzburger Unternehmen mit Sitz in Liefering möchte auch in Zukunft in den Sport investieren und so darf man gespannt sein, welche Vereine, Athleten und Sportarten noch folgen.

Chefredakteur Alexander Friedl (l.) gemeinsam mit 21bitcoin-CEO Daniel Winklhammer (M.) und Redakteur Lucas Egger (r.) beim Hintergrundgespräch im Redaktionsbüro in Salzburg.

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