Foto: Celina Schoibl | Dieser Beitrag ist ursprünglich in der 31. Ausgabe des Sport Business Magazin (02-2021) erschienen.
EXKLUSIV-GESPRÄCH Österreichs Kletternachwuchshoffnung Celina Schoibl über Karrierehighlights, den Salzburger Olympiakader, optimale Trainingsbedingungen, Leistungsdruck, Rückschläge und Karriereziele.
Die 20-jährige Salzburgerin Celina Schoibl gilt als eine der größten Talente im österreichischen Klettersport. Dies untermauerte sie 2016 eindrucksvoll mit einem Jugendeuropameister- und einem Jugendvizeweltmeistertitel. Auf einer internationalen Kletterwebsite wird die gebürtige Walserin wie folgt zitiert: »Klettern ist und bleibt meine Leidenschaft, die ich bereits seit meinem siebten Lebensjahr ausübe und hoffentlich noch sehr lange genießen kann.« Diese Aussage ist sinnbildlich für Schoibls Kletterleidenschaft.
Frau Schoibl, als junger Kletterprofi sind Sie Teil des 17-köpfigen Salzburger Olympiakaders, der vor allem junge Athleten bestmöglich auf die Olympischen Spiele 2024 in Paris vorbereiten soll. Wie sehr haben sich durch die Zugehörigkeit zu diesem Kader Ihre allgemeinen Trainingsbedingungen verbessert und wie sehr erleichtert Ihnen dieser die Vorbereitung auf Olympia 2024?
Ich würde vor allem den Teamaspekt hervorheben. Man kann von anderen Sportlern sehr profitieren. Darüber hinaus stellt die Zugehörigkeit zum Olympiakader eine große finanzielle Erleichterung dar (pro Sportler monatlicher Olympiabonus von 500 Euro und jährlich 1.000 Euro für Physiotherapie, Mentaltraining oder Ernährungsberatung; Anm. d. Red.) und verbessert die Rahmenbedingungen, um gut zu trainieren.
Neben zahlreichen Erfolgen im Nachwuchsbereich konnten Sie 2019 in der allgemeinen Klasse den zweiten Platz beim European Bouldern in Innsbruck erlangen.
Der zweite Platz beim European Bouldern ist mein bisher größter Erfolg und mein Karrierehighlight. Daher ist er auch über meine Erfolge im Nachwuchsbereich zu stellen.
Sie werden auch von der Österreichischen Sporthilfe unterstützt. Wie sehr sind Ihre Erfolge mit der Unterstützung in Zusammenhang zu bringen?
Die Sporthilfe stellt eine große Unterstützung für mich dar, beispielsweise durch selbstorganisierte Trainingslager, die unabhängig vom Nationalteam bestritten werden können. Darüber hinaus ist es Dank der Fördermaßnahmen möglich, in anderen Sportstätten zu trainieren. So findet man in Kletterhallen in Deutschland und Graz sehr gute Trainingsbedingungen vor. Ich bin auch aufgrund besserer Trainingsmöglichkeiten von Salzburg nach Innsbruck gezogen.
EHRGEIZIG Celina Schoibl beim Felsklettern im Zillertal: »Wenn ich mit Druck nicht umgehen könnte, wäre ich nicht da, wo ich jetzt bin« | © heikomandl.at
Ihre Erfolge, die Sie mit Ihren 20 Jahren bereits feiern durften, sind beeindruckend. Gibt es ein Erfolgsrezept?
Im Prinzip nicht, man muss lediglich alles geben und ehrgeizig bleiben.
Laut dem Salzburger Kletterverband haben Sie das größte Potential des Olympiakaders. Sind solche Einschätzungen belastend oder motivationsfördernd?
Druck ist immer da. Wenn ich damit nicht umgehen könnte, wäre ich nicht da, wo ich jetzt bin. Es ist jedenfalls ein riesiges Kompliment, das mich pusht.
Was sind Ihre Karriereziele – auch in Hinblick auf Olympia 2024?
In diesem Jahr möchte ich wieder die Form erlangen, die ich vor meiner Oberschenkelverletzung (Knochenmarksödem im Oberschenkelkopf; Anm. d. Red.) hatte. Da wieder alles verheilt und das Training voll im Gange ist, bin ich zuversichtlich, diese wieder zu erreichen.
Mittelfristig will ich im Weltcup viele Erfahrungen sammeln und mich langfristig im Semifinalfeld etablieren. Die erfolgreiche Olympiaqualifikation wäre mein bisheriges Karrierehighlight.
Frau Schoibl, wir danken Ihnen für dieses Gespräch. #
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