Dieser Beitrag ist ursprünglich in der 30. Ausgabe des Sport Business Magazin (01-2021) erschienen. | Foto: Juergen Hasenkopf
Obendrein hat Mild diverse Trainerstationen hinter sich. Unter anderem war er im Trainerteam von José Higueras in Palm Springs, Kalifornien und Trainer der deutschen Tennisspielerin Anke Huber. Im September 2011 gründete er gemeinsam mit Ulf Fischer die European Tennis Base (ETB) in Salzburg. Die Akademie konzentriert sich schwerpunktmäßig auf die Ausbildung und Förderung von talentierten jugendlichen Tennisspielern, die durch eine intensive und fachlich fundierte Ausbildung erfolgreich an die Weltspitze herangeführt werden sollen.
Herr Mild, wie lautet die Philosophie der ETB?
In der ETB haben wir drei Säulen. Das Training in Rif, die Turnierbetreuungen und die dritte Säule ist, dass wir ausländische Spieler und Verbände aufgrund der guten Infrastruktur nach Rif bringen. Man muss lange suchen, um etwas Gleichwertiges zu finden. Die Säulen zwei und drei sind leider aufgrund der Pandemie weggebrochen, daher haben wir den Entschluss gefasst, unsere Kooperation mit dem Schulsportmodell Salzburg auf die Unterstufe zu erweitern.
Dieses Jahr gibt es in der ETB einiges zu feiern. Wir feiern im Oktober unser zehnjähriges Jubiläum.
Man muss einmal zehn Jahre im Geschäft sein und dabei durchgehend stark besetzt sein – und das ohne Werbung. Alles funktioniert über Mundpropaganda. Dies ist eine Bestätigung unserer Qualität.
»Für einen Schüler im Schulsportmodell kostet das Tennistraining inklusive Konditionstraining in etwa 1.500 Euro monatlich. Für die Profis kostet ein Jahrestraining 30.000 Euro.«
Gerald Mild
Was zeichnet die ETB aus und was unterscheidet sie von anderen Akademien?
Wir haben in den letzten Jahren das beste Trainer-Know-how gehabt. Diese Leute wissen, wie eine Ausbildung auszusehen hat. Die Trainingsstätte ist das Sahnehäubchen.
Wir können von früh bis spät trainieren und müssen nirgendwo hinfahren, da wir alles im Haus haben – vom Konditionstraining bis zur Physiotherapie. Darüber hinaus ist die Sportuniversität im gleichen Haus und unsere Sportler können berufsbegleitend den Sportjournalismus-Lehrgang besuchen.
GERALD MILD Der ehemalige Tennisprofi war im Trainerteam von José Higueras in Palm Springs. | © Juergen Hasenkopf
Über die Spielerbeiträge und über die Kooperation mit dem Salzburger Tennisverband (STV), in dem die ETB für den Spitzensport verantwortlich ist. Aus diesem Grund können wir die Anlage in Rif nutzen. Im Gegenzug machen wir für den STV Lehrgänge, Sichtungen, Trainingslager und Turnierbetreuungen.
Was kostet ein Jahr an der ETB?
Für einen Schüler im Schulsportmodell kostet das Tennistraining inklusive Konditionstraining in etwa 1.500 Euro monatlich. Mit diesem Betrag sind wir einer der Günstigsten in ganz Europa. Diese Summe ist notwendig, um gute Trainer bezahlen zu können. Für die Profis kostet ein Jahrestraining 30.000 Euro.
»Alles was im Tennis eröffnet und optimiert wird, ist befruchtend für den österreichischen Tennissport.«
Gerald Mild
Wolfgang Thiem hat vor kurzem die ATC gegründet. Wie bewerten Sie dieses Projekt?
Alles was im Tennis eröffnet und optimiert wird, ist befruchtend für den österreichischen Tennissport. Wolfgang Thiem hat zwei große Vorteile. Erstens: Dominic, der Mann im österreichischen Tennis. Zweitens: die finanziellen Ressourcen. Bei Sponsoren beispielsweise haben sie es um einiges leichter. Der finanzielle Background der ATC kann vieles ermöglichen.
Sehen Sie die ATC als Konkurrenz oder profitieren alle davon?
Sicher wird der eine oder andere Spieler dorthin wechseln, aber wenn sich Leute nicht gut betreut fühlen, nutzt der Name Thiem auch nichts. Es wird wichtig sein, dass Wolfgang ein gutes Trainerteam hat. Er wird aufgrund der Reisen mit Dominic nicht viel vor Ort sein und die Base braucht im Alltagsgeschäft gute Trainer.
Herr Mild, wir danken Ihnen für dieses Gespräch. #
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