FORMEL 1 Coronabedingt kehrten letzte Saison einige Strecken in den Formel-1-Kalender zurück, andere feierten ihr Debüt. Grund genug sich anzusehen, welche Rundkurse 2021 gefahren werden und ob es nicht bessere Kandidaten gäbe? Wir haben eine Reihenfolge erstellt, wer unbedingt dabei sein sollte und wo man nicht fahren müsste.
1. »SUZUKA« JAPAN
Wie Spa ist Suzuka ein Ort, an dem Fahrer wirklich den Unterschied machen können. Und die Strecke fließt wunderschön durch die Landschaft wie nirgendwo anders. Dieser Kurs ist den Renngöttern würdig, von Michael Schumachers über Ayrton Senna bis zu Lewis Hamilton. Wenn es dann auch noch wie aus Eimern zu regnen beginnt, ist höchste Fahrkunst gefragt. Fazit: Eine echte Fahrerstrecke.
2. »SPA-FRANCORCHAMPS « BELGIEN
Früher hätte Spa diese Liste sicher angeführt, aber leider ist sie für die aktuelle Generation von Formel-1-Fahrzeugen nicht mehr die Herausforderung, die sie einmal war. Dennoch ist der Verlauf großartig und die Ardennenachterbahn immer für spannende Rennen gut. Und es besteht immer die Möglichkeit eines Chaos in der ersten Haarnadelkurve, La Source. Fazit: Auch eine echte Fahrerstrecke.
3. »INTERLAGOS« BRASILIEN
Der Brasilien-Grand-Prix in São Paulo ist immer ein Saisonhöhepunkt. Und wenn es dann auch noch in Interlagos regnet, oder gar wechselnde Wetterbedingungen herrschen, dann gibt es einen weiteren Klassiker. Der Streckenverlauf ist top, die Fans sind eine Wucht, und die Fahrer lieben diesen Kurs. Daher tun wir das auch. Fazit: Formel 1 ohne Interlagos geht gar nicht.
4. »SPIELBERG« ÖSTERREICH
Formel-1-Boliden neben grasenden Kühen, Hirsche auf der Rennstrecke, Dirndl in der Boxengasse, Interviews in der Almwiese – das kann schon was. Die Schleife im Aichfeld mit ihren dramatischen Höhenunterschieden in Kombination mit starken Bremszonen ist großes Kino. Wenn dann noch ein Sommergewitter dazukommt, ist die Party angerichtet. Fazit: Heimrennen, na klar.
5. »MONTREAL« KANADA
Der Grand Prix von Kanada hat immer eine Chance das Rennen des Jahres zu werden, denn es gibt hier sehr viele unvorhersehbare Faktoren wie das Wetter, den Wind, die Temperatur und so weiter. Hinzu kommen die schmale Strecke und die Mauern, allen voran die »Wall of Champions« am Ausgang der letzten Schikane. Fazit: Schön, dass es einen Vertrag bis 2029 gibt.
6. »SILVERSTONE« GROSSBRITANNIEN
Irgendwie hat der Flugplatzkurs durch die vielen Umbauten und ganz besonders die Verlegung des Starts gelitten. Auch hier sind die schnellen Kombinationen durch die modernen Autos nicht mehr so scharf, aber dennoch ist Silverstone ein aufregendes Rund. Und was wäre die WM ohne Heimrennen des Rekordchampions? Fazit: Silverstone? Na klar.
7. »MONZA« ITALIEN
Gibt es eine klassischere Rennstrecke als Monza? Darf es überhaupt eine Formel 1 Saison ohne Monza geben? Beide Male muss die Antwort lauten – nein! Auch wenn die Hochgeschwindigkeitskurven, die langen Geraden und die engen Schikanen heute für die Piloten weniger herausfordernd sind, sind die Rennen dennoch kein Kindergeburtstag. Fazit: Wenn Highspeed, dann Monza.
SPIELBERG Formel-1-Boliden neben grasenden Kühen, Dirndl in der Boxengasse und Interviews in der Almwiese. | © Getty Images/Red Bull Content Pool
8. »AUSTIN« USA
Rennstrecken-Architekt Hermann Tilke bekommt ja meist sein Fett für seine »Tilkedromes « ab, aber mit dem Circuit of the Americas ist ihm wohl eine der coolsten Rennstrecken der letzten 20 Jahre gelungen. Natürlich ist vieles abgekupfert, aber der Kurs ist schön in die Landschaft eingebettet und toll zu fahren. Auch gibt es unzählige Überholmöglichkeiten. Fazit: Ein würdiger Vertreter für die US of A.
9. »MEXIKO CITY« MEXIKO
Das Autodromo Hermanos Rodriguez wird zwar leider nicht mehr über die superschnelle 180-Grad-Zielkurve Peraltada gefahren, ist aber dennoch ein High- Speed-Kurs erster Güte. Und auch wenn die Streckenführung durch das Baseballstadion fahrtechnisch ein Unsinn ist, ist die Stimmung dort gigantisch. Mit Nationalheld »Checo« Pérez im Red Bull wird das ein Volksfest. Fazit: Muss auf alle Fälle bleiben.
10. »MONACO« MONTE CARLO
Eng, langsam, kein Platz zum Überholen – Monaco wird jedes Jahr schlimmer, je monströser die Autos werden. Aber natürlich darf der Grand Prix de Monaco im Rennkalender nicht fehlen. Die Formel 1 ist auch Glanz und Glamour, Geld und Partys. Und das gibt es nirgendwo mehr als im Fürstentum an der Cote d’Azur. Fazit: Ab 2022 werden die Autos kleiner…
11. »MARINA BAY« SINGAPUR
Die »Mutter aller Nachtrennen« ist ein Muss im Rennkalender der Königsklasse. Das Setting ist einzigartig und die Rennen oft abwechslungsreich, denn auch wenn es meist um 90-Grad-Kurven geht, ist das Tempo dennoch hoch und die Betonmauern sind gnadenlos. Daher ist das Safety Car allgegenwärtig. Durch die enorme feuchte Hitze und 100 Sekunden pro Runde sind die Piloten extrem gefordert. Fazit: Jetzt schon eine Legende.
MONACO Die Formel 1 ist auch Glanz und Glamour, Geld und Partys. | © CALLO ALBANESE
12. »ZANDVOORT« NIEDERLANDE
Zandvoort kehrt nach Jahrzehnten wieder in den Formel-1-Kalender zurück und bekam eine massive Schönheits-OP verpasst, um den modernen Standards zu genügen. Das Highlight sind natürlich die überhöhten Bankings, besonders in der Zielkurve, aber auch der Dünensand und der ständige Meerwind. Hoffentlich findet das Rennen statt, am besten mit vielen orangefarbenen Verstappen Fans für die Stimmung. Fazit: Die Vorfreude steigt.
13. »PORTIMAO« PORTUGAL
Die Achterbahn an der Algarve kam etwas überraschend in den Kalender, bewies aber Potenzial. Die wellige und abwechslungsreiche Natur dieser Strecke und ihr neuer Oberflächenbelag sorgten für spannende Action. Ob wir heuer wieder dort fahren werden, nachdem die Covid-19-Zahlen in Portugal explodieren, ist allerdings fraglich. Fazit: Schön und schnell.
14. »BUDAPEST« UNGARN
Der Hungaroring wurde von Bernie Ecclestone auf einer Serviette skizziert und genauso fährt er sich auch. Das »Monaco ohne Mauern« bringt alljährlich Prozessionen auf den Asphalt. Aber dennoch sind die WMLäufe in der Mehrzahl spannend, denn oft sorgen die sengende Hitze oder ein heftiger Wolkenbruch für viele Ausfälle und Chaos. Fazit: Bernies Wundertüte muss bleiben.
15. »SAKHIR« BAHRAIN
Das Rennen auf der Insel im Persischen Golf hat enorm von der zeitlichen Verlegung profitiert. Dadurch verändern sich die Streckenbedingungen im Laufe des Rennens durch den Wechsel von Tag auf Nacht und sorgen so für ein ebenfalls unterschiedliches Kräfteverhältnis zu Beginn und Ende, ähnlich wie wir es aus der NASCAR kennen. In Coronazeiten erwies sich der Veranstalter auch als perfekter Abwickler. Fazit: Kann man absolut lassen.
16. »BAKU« ASERBAIDSCHAN
Der zusammengeschusterte Kurs durch die Altstadt von Baku und am Kaspischen Meer entlang, hat Potenzial für geile Läufe. Die Geraden sind enorm schnell und die Bremszonen vor den 90-Grad-Kurven sind rutschig. Der superenge Burgabschnitt ist das klassische Nadelöhr. Für einen Stadtkurs ist das Gesamtparket gar nicht schlecht. Fazit: Sollte bleiben, da geht was.
17. »MELBOURNE« AUSTRALIEN
Der Saisonauftakt gehört nach Australien. Punkt, aus. Ob das aber unbedingt im recht unspektakulären Albert Park sein muss? Überholmanöver sind meist Mangelware und wenn nicht ein heftiger Crash passiert, verschläft man das Rennen in den europäischen frühen Morgenstunden. Wie wäre es, wenn wir auf eine actionreiche Strecke umziehen würden? Der fünfte Kontinent verfügt über eine lange Rennsporttradition und hat zahlreiche tolle Rundkurse zu bieten. Fazit: Auftakt Down Under, aber nicht Melbourne.
18. »IMOLA« ITALIEN
Früher war das Autodromo Enzo e Dino Ferrari legendär. Die Tifosi stürmten die Tribünen und schrien die Ferraris zum Sieg. Doch die modernen Formel-1-Boliden fühlen sich auf dem Traditionskurs zu wohl. Die Fahrer lieben die Strecke, doch die Action leidet, denn die Rennwagen liegen zu gut, brechen nicht aus, rutschen nicht raus, und Platz zum Überholen gibt es auch kaum. Fazit: Eine großartige Strecke, aber für diese Autos nicht geeignet.
19. »BARCELONA« SPANIEN
Der Circuit de Catalunya ist schön flüssig zu fahren, und sicher perfekt zum Testen, aber eine Katastrophe zum Zusehen. Die Piloten haben wahrscheinlich auf der Stiege zum Pressekonferenzraum mehr Überholmöglichkeiten, weswegen die Rennen nur sehr selten für Spannung sorgen. Auch der jüngste Umbau wird nicht helfen. Wie wäre es mit einer anderen Strecke in Spanien? Fazit: Spanien ja, Barcelona nein.
SOTSCHI Das brettlebene und streckentechnisch merkwürdige Autodrom braucht die Formel 1 nicht wirklich. | © Dmitry Feoktistov
20. »LE CASTELLET« FRANKREICH
Egal welches Rennen in Paul Ricard gefahren wird, es sieht immer so aus als wären die Jungs beim Testen. Seitdem die Kiesbetten verschwunden und durch die riesigen Asphaltparkplätze, die mit ihrem rot, blau und weißen Liniengeschlängel für Augenschmerzen sorgen, ersetzt wurden, ist der Rundkurs noch unattraktiver. Man sollte dort einfach weiterhin testen und Rennen auf richtigen Strecken fahren. Fazit: Magny Cours, hallo?
21. »YAS MARINA« ABU DHABI
Die Retortenstrecke im Hafen des Emirates hat bislang keine wirklich denkwürdigen Rennen produziert und auch das bombastische Feuerwerk zum Saisonfinale gewinnt keinen Pluspunkt. Das Wetter ist aufgrund der geografischen Lage auch immer gleich und in der Nacht fahren wir ohnehin schon in Singapur und Bahrain. Fazit: Warum genau sind wir nochmal hier?
22. »SOTSCHI« RUSSLAND
Das brettlebene und streckentechnisch merkwürdige Autodrom braucht die Formel 1 nicht wirklich. Nur um Vladimir Putin dabei zu zusehen, wie er dem Sieger einen Pokal überreicht? Bislang war noch jeder Grand Prix am Schwarzen Meer ein »Gähner«. Wohl nur Valtteri Bottas mag diesen Rundkurs. Fazit: Raus aus dem Kalender. #
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